ORF III Themenmontag
Gute Russen, böse Russen
„Ein falsches Wort und es fliegen die Fetzen“ erzählt Alek, der den russischen Kulturverein „Balalaika“ in Wien betreibt. Vor dem Krieg sind hier Menschen aus allen ehemaligen Sowjetstaaten zusammengekommen, um zu feiern, jetzt herrscht im Club gähnende Leere. „Die Ukrainer rufen an und fragen, ob Russen da sind und umgekehrt“, erklärt der Clubbetreiber.
Die Russin Jana plagt wiederum ein schlechtes Gewissen, deshalb steht sie mehrmals die Woche am Wiener Hauptbahnhof, um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. „Wir Russen die gegen den Krieg sind, werden von allen Seiten angefeindet. Von der ganzen Welt, wie alle Russen, aber auch von den Russen, die für den Krieg sind.“
Auch für russische Oligarchen ist seit Beginn des Krieges alles anders. Vor dem Krieg wurden sie in Österreich mit offenen Armen empfangen, kleine Gemeinden haben sich gefreut, wenn Milliardäre ihre Ortschaft für Investitionen auserkoren haben. Jetzt sind sie nicht mehr willkommen. „Am Schauplatz“-Reporterin Julia Kovarik war in ganz Österreich unterwegs und hat recherchiert, wie sich das Leben von Russlands Superreichen in Österreich verändert hat.