Lisa Kröbmannsberger, alleinerziehende Mutter, kocht in einem Wohnzimmer, in dem auch ein Herd zwischen einer Coach und einem Regal steht.
ORF/Red Monster Film
Lisa Kröbmannsberger ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern in Niederösterreich und arbeitet geringfügig als Reinigungskraft.

kreuz & quer reportage

Weibliche Armut - Warum Frauen weniger haben

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Armut ist weiblich – das zeigt sich besonders dann, wenn unbezahlte Sorgearbeit, prekäre Beschäftigung und geringe Pensionen zusammentreffen. In Österreich betrifft das vor allem Frauen: Sie verdienen im Schnitt deutlich weniger als Männer, arbeiten häufiger in Teilzeit und übernehmen den Großteil der Care-Arbeit – oft auf Kosten der eigenen Existenzsicherung. Am „Welttag der Armen“, der in Österreich mit dem Elisabeth-Sonntag zusammenfällt, an dem die Caritas eine Spendensammlung für Bedürftige in Österreich durchführt, gibt Anna Katharina Wohlgenannts Film „Weibliche Armut – Warum Frauen weniger haben“ in „kreuz & quer reportage“ Frauen eine Stimme, die an der Armutsgrenze leben oder sie unterschritten haben.

Lisa Kröbmannsberger, alleinerziehende Mutter, hängt in einem begrünten Innenhof Wäsche auf einer Leine auf.
ORF/Red Monster Film
Lisa Kröbmannsberger ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern in Niederösterreich und arbeitet geringfügig als Reinigungskraft.

Lisa Kröbmannsberger ist alleinerziehende Mutter dreier Kinder und kämpft sich mit viel Kraft und Einfallsreichtum durch finanzielle Durststrecken. Resi Moritz stockt ihre niedrige Pension mit Kuchenbacken in einem Generationencafé auf. Die Arbeit in diesem ist für sie mehr als eine finanzielle Stütze, sie erfährt dort auch gelebte Solidarität. Anna Schiff, Mitglied der Plattform Sichtbar Werden, setzt mit ihrem Engagement der Beschämung und dem Schweigen rund um Armut etwas entgegen – und macht damit auch anderen Frauen Mut. Begleitet werden die Porträts von den Analysen der Sozialethikerin Michaela Moser, die sich in der Armutskonferenz, einem Netzwerk sozialer Organisationen für strukturelle Veränderungen, einsetzt. Sie macht deutlich: Armut ist kein individuelles Versagen, sondern eine Folge politischer und gesellschaftlicher Entscheidungen.

„Weibliche Armut – Warum Frauen weniger haben“ rückt Frauen in den Mittelpunkt, die im Alltag oft übersehen werden – und zeigt, was es braucht, damit Teilhabe und Selbstbestimmung auch unter schwierigen Bedingungen möglich werden.

Redaktion

Irene Klissenbauer