30 Jahre Jugoslawienkrieg

ORF III Kultur und Information erinnert mit zwei Themenabenden - am 26. Juni und 3. Juli - an den blutigen Konflikt.

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Am 26. Juni 1991 griff die Jugoslawische Volksarmee Slowenien an, um dessen proklamierte Unabhängigkeit zu verhindern, und löste damit den Jugoslawienkrieg aus.

Auf den Tag genau 30 Jahre nach dem Beginn des Krieges, am Samstag, dem 26. Juni 2021, wartet ein achtteiliger „zeit.geschichte“-Abend, der den Bogen von Titos Tod 1980 bis zum Dayton-Abkommen 1995 spannt.

Nachbar im Krieg - Österreich und der Jugoslawienkrieg; Im Bild: Friedrich Orter.
ORF/Pammer Film/ORF
Nachbar im Krieg - Österreich und der Jugoslawienkrieg; Im Bild: Friedrich Orter.

Zu Beginn richtet die ORF-III-Neuproduktion „Nachbar im Krieg – Österreich und der Jugoslawienkonflikt“ den Blick auf jene Aspekte, die Einfluss auf Österreich genommen haben. Eine Woche später am Samstag, dem 3. Juli, folgt ein fünfteiliger Themenabend, der die Ereignisse vom Beginn des 20. Jahrhunderts an rekapituliert, die 1991 im Jugoslawienkrieg mündeten. Höhepunkt ist im Hauptabend die ORF-III-Neuproduktion „Kärntens umkämpfte Grenze“.

Der ORF-III-Schwerpunkt „30 Jahre Jugoslawienkrieg“ im Überblick:

Samstag, 26. Juni:

Zum Auftakt des ORF-III-Schwerpunkts präsentiert die „zeit.geschichte“ die ORF-III-Neuproduktion „Nachbar im Krieg – Österreich und der Jugoslawienkonflikt“ (20.15 Uhr) von Wolfgang Winkler. Von Belgrad aus starteten am 26. Juni 1991 MiG-29-Jagdflugzeuge und beschossen den Flughafen von Ljubljana. Dabei kam es auch zu Gefechten an der Österreichisch-Slowenischen Grenze. Das Österreichische Bundesheer wurde in Bereitschaft versetzt und mehrere tausend Soldaten in die Grenzregion entsandt. Österreich startete während des Krieges auch die Hilfsaktion „Nachbar in Not“, durch die zehntausende Flüchtlinge aus unterschiedlichen Teilen Ex-Jugoslawiens nach Österreich kamen und hier eine neue Heimat fanden.

Josip Broz, genannt Tito (Originaltitel: Tito - The Man of Many Faces (FRA 2007)); Im Bild: Fans feiern Titos Geburtstag.
ORF/Zeta Productions
Josip Broz, genannt Tito (Originaltitel: Tito - The Man of Many Faces (FRA 2007)); Im Bild: Fans feiern Titos Geburtstag.

Anschließend folgt die Doku „Josip Broz, genannt Tito“ (21.05 Uhr): Für die einen war er der einzige Kroate, der die Serben regieren konnte, für die anderen ein serbischer Führer. Oppositionelle, die seinen Kurs nicht mittrugen, wurden in Gefangenenlager gesteckt. Dennoch finden sich gerade heute immer mehr Menschen, die auf Titos Regime als „Glanzzeit Jugoslawiens“ mit Wehmut zurückblicken.

Ab 22.00 Uhr zeigt ORF III schließlich alle Teile der preisgekrönten sechsteiligen Dokumentarreihe „Bruderkrieg – Der Kampf um Titos Erbe“ über den Zerfall Jugoslawiens nach dem Tod von Josip Broz Tito sowie die anschließenden Jugoslawienkriege bis zum Dayton-Abkommen 1995.

Bruderkrieg - Der Kampf um Titos Erbe: Die Lunte brennt (2); Im Bild: Die Präsidenten von Jugoslawien, bei einem Treffen kurz vor Kriegsausbruch (991). Momir Bulatovic (Montenegro), Kiro Gligorov (Macedonien), Slobodan Milosevic (Serbien), Franjo Tudjman (Craotia), Alija Izetbegovic (Bosnien) und Milan Kucan (Slowenien).
ORF/BBC
Bruderkrieg - Der Kampf um Titos Erbe: Die Lunte brennt (2); Im Bild: Die Präsidenten von Jugoslawien, bei einem Treffen kurz vor Kriegsausbruch (991). Momir Bulatovic (Montenegro), Kiro Gligorov (Macedonien), Slobodan Milosevic (Serbien), Franjo Tudjman (Craotia), Alija Izetbegovic (Bosnien) und Milan Kucan (Slowenien).

Samstag, 3. Juli:

Den zweiten Themenabend im Zeichen des Jugoslawienkriegs läutet die „zeit.geschichte“ mit der ORF-III-Neuproduktion „Kärntens umkämpfte Grenze“ (20.15 Uhr) ein. Der Film von Thomas Hackl beleuchtet die Geschichte der konfliktreichen Jahrzehnte an Kärntens Südgrenze zum ehemaligen Jugoslawien und beschreibt die historischen Zusammenhänge der ständig wechselnden Gebietsansprüche – von den bewaffneten Kämpfen bei der Grenzziehung nach Ende des Ersten Weltkriegs über den Kampf der Kärntner Partisanen gegen das NS-Regime bis in die Jahre des Kalten Kriegs, als die Grenze zum Teil des Eisernen Vorhangs durch Europa wurde.

Kärntens umkämpfte Grenze; Im Bild: Unabhängigkeitskrieg Slowenien 1991.
ORF/Thomas Hackl Film & MinaPictures/ORF
Unabhängigkeitskrieg Slowenien 1991.

Danach, ab 21.10 Uhr, untersucht die dreiteilige Dokureihe „Balkan in Flammen“ den Zerfall der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien im Herzen der Balkanregion. Worin liegen die historischen Ursachen der nationalistischen Konflikte, die ab 1991 in grausamen Kriegen gipfelten? Warum ließ sich das Konstrukt des von Staatschef Josip Broz Tito 1945 geformten geeinten Jugoslawiens nach seinem Tod nicht mehr aufrechterhalten?

Der Themenabend schließt um 00.05 Uhr mit dem Film „Brennende Grenze – Beginn des jugoslawischen Dramas“.

Balkan in Flammen: Ein Land zerfällt (2/3) (Originaltitel: The Balkans in Flames - A State Falls Apart);  Im Bild: Fast 500 Jahre gilt die alte Brücke von Mostar in Kroatien als symbolisches Bindeglied zwischen Ost und West, bis sie am 8. November 1993 zum Einsturz gebracht wird.
ORF/ZDF/Franziska von Tiesenhausen / Cin
Balkan in Flammen: Ein Land zerfällt (2/3) (Originaltitel: The Balkans in Flames - A State Falls Apart); Im Bild: Fast 500 Jahre gilt die alte Brücke von Mostar in Kroatien als symbolisches Bindeglied zwischen Ost und West, bis sie am 8. November 1993 zum Einsturz gebracht wird.
Balkan in Flammen: Ein Land zerfällt (2/3) (Originaltitel: The Balkans in Flames - A State Falls Apart);  Im Bild: Während der Krieg in Vukovar wütet, verliert Stjepan Vidakovic neun Familienmitglieder. Darunter seine Frau und seinen Sohn.
Balkan in Flammen: Ein Land zerfällt (2/3) (Originaltitel: The Balkans in Flames - A State Falls Apart); Im Bild: Während der Krieg in Vukovar wütet, verliert Stjepan Vidakovic neun Familienmitglieder. Darunter seine Frau und seinen Sohn.