Heimat Österreich

Rund um die Tuxer Alpen

Werbung Werbung schließen

Das Tuxertal, ein Seitental des Zillertals, führt tief hinein in die alten Tiroler Traditionen. Wer den Lizumer Reckner auf fast 2.900 Meter besteigt, dem eröffnet sich ein bestechendes Panorama. Hier zu leben und täglich zu arbeiten, mag entbehrungsreich und ohne Komfort sein. Doch die Nähe zur Natur ist den Menschen hier nicht zu nehmen – es ist die perfekte Gegenwelt zum modernen, urbanen Leben, wie es unsere Zeit heute prägt. Folge zwei der neuen „Bergdörfer“-Staffel besucht die Gemeinden Ginzling, Schmirn, Vals, Trins und Tux und zeigt den Alltag der Leute hier – ein Leben, das sich in vielerlei Hinsicht den Werten früherer Generationen verpflichtet fühlt.

Hof Aue, Madseit, Tuxertal Familie Frankhauser.
ORF/Ranfilm
Hof Aue, Madseit, Tuxertal Familie Frankhauser.

Nur 30 Kilometer südlich von Innsbruck liegt das idyllische Bauerndorf Trins. Hier legte Familie Maier im Jahr 1989 mit 500 Blaufichten den Grundstein für eine eigene Christbaumzucht. Die drei Söhne Georg, Martin und Peter, sowie Tochter Alexandra helfen fleißig mit. Eine Bergbauernfamilie, die gemeinsam an einem Strang zieht und so einen Familienbetrieb am Laufen hält.

10 Kilometer südlich von Trins, beginnt das Valsertal, das bis zum Tuxer Hauptkamm reicht. Hier hat Helga, eine der wenigen Sennerinnen in Tirol, die Nockerlalm von ihrem Großvater übernommen. Seit einigen Jahren bewirtschaftet sie diese mit ihren Ziegen. Am Ende des Tales, nicht weit entfernt von der Grenze zum Brenner, liegt der Pflerscherhof einsam im Valsertal, Paddaun. Stefan Bacher führt gemeinsam mit seiner Frau Heidi den Erbbauernhof. Der Vollerwerbshof liegt auf 1.500 Metern Höhe. Mit viel Liebe steht die Familie jeden Morgen um 04:30 Uhr auf, um Brot für den Hofladen und Bauernmarkt zu backen, die Tiere zu versorgen und zu melken.

Das unmittelbare Nachbartal von Vals ist die abgeschiedene 900 Einwohner Gemeinde Schmirn, die auf einer Höhe von gut 1.400 Metern liegt. Die dreifache Mutter Michaela Eller ist eine geborene Schmirnerin und leidenschaftliche Tirolerin. Holz ist ihr Element - „Holz hat was Lebendiges und damit kann ich gut arbeiten.“ Von klein auf hat sie das kreative Arbeiten mit der Natur begeistert und vor ein paar Jahren wagte sie den Schritt sich mit ihrer Kunst selbstständig zu machen.

Besonders ist sicherlich auch die Geschichte des 28-jährigen Lukas Riedl. Hauptberuflich ist er Lokomotivführer - als sein Onkel 2015 an einem Herzinfarkt starb überlegte er nicht lange und übernahm seinen Bauernhof. Mit 10 Mutterkühen und 3 Kälbern konzentriert sich Lukas auf die Fleischproduktion. Im Sommer genießen die Rinder das frische Gras auf der Alm. Mit der Sense werden die steilen Bergwiesen händisch gemäht, um die Tiere auch im Winter versorgen zu können.

Gitti Kern in Ginzling
ORF/Ranfilm
Gitti Kern in Ginzling

Der Vollerwerbsbauernhof der Familie Frankhauser befindet sich in Madseit, mitten im Tuxertal mit Blick auf den Hintertuxer Gletscher. Seine Schafe befinden sich im Sommer in den Bergen, um frische Kräuter und Gräser genießen zu können. Was sich nach Bergromantik anhört, ist harte Arbeit. Täglich müssen Franz und seine Frau Monika eine zwei Stunden Wanderung in das Tote Gebirge, den Beginn der Tuxer Voralpen antreten, um den Schafbestand zu kontrollieren und zusammenzuhalten.

Der Lengauhof der Familie Kern liegt auf 1.000 Meter Höhe in der Gemeinde Ginzling und besteht seit ca 1795. 2006 entschlossen Gitti und Thomas Kern sich, den Hof zu pachten und als Quereinsteiger in die Landwirtschaft zu gehen. Ihre beiden Töchter helfen schon fleißig mit. Auch hier zieht eine Familie an einem Strang und erhält so die Tradition am Leben.

Regie

Amelie Stiefvatter