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Die Save Auen - Grüne Juwelen im Herzen Kroatiens

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Alljährlich heißt es mitten in Kroatien "Land unter": Nach der Schneeschmelze schwappt eine gewaltige Flutwelle aus den Alpen Richtung Zagreb und Belgrad. Dann steigen die Pegel der Save um bis zu zehn Meter. Der Inhalt von gut zehn Milliarden Badewannen überschwemmt oft monatelang eine Fläche so groß wie der Bodensee - und doch bleiben die kroatische und die serbische Hauptstadt von einer Hochwasserkatastrophe verschont. Denn an vielen Stellen darf die Save noch ungehindert fließen. Bei den jährlichen Fluten entsteht nicht nur ein natürliches Rückhaltebecken zum Hochwasserschutz: Entlang der Save liegt ein Naturparadies, das im zentralen Europa heutzutage einzigartig ist. Im artenreichen Schwemmwald der letzten großen Auenlandschaft des Kontinents gehen gewaltige Raubfische wie der Wels auf Jagd. Das fruchtbare Auenland der Save ist wichtiges Rastgebiet für über 240 Vogelarten, darunter Wiedehopf, Haubentaucher, Seidenreiher, Bekassine und Säbelschnäbler. Alte Nutztierrassen wie das Turopolje-Schwein und das Posavinapferd leben fast das ganze Jahr über in den Fluss-Auen. Sie schätzen die Schwemmwiesen, halten beim Suhlen Pfützen und Schlammlöcher offen und sorgen als lebende 'Rasenmäher' dafür, dass sich die feuchten Weiden nicht in geschlossene Eichenwälder verwandeln. Dank dieser traditionellen Weidewirtschaft brüten über 700 Paare des Weißstorchs allein im Naturpark Lonjsko Polje. Die Save-Auen gestatten einen Blick in die Vergangenheit unseres Kontinents und zeigen zugleich, wie Hochwasserschutz für große Städte aussehen kann.