Erlebnis Bühne Matinee
Konzert der Wiener Philharmoniker: Brahms "Deutsches Requiem"
Johannes Brahms „Ein deutsches Requiem“ beweint nicht die Toten, sondern tröstet die Hinterbliebenen. Der Mensch rückt in den Mittelpunkt dieses chorsinfonischen, zutiefst humanistischen Ausnahmewerks. Wie kaum ein anderes vereint es Trost, Zuversicht und Hoffnung.
Unzählige Komponisten zuvor vertonten die lateinische Totenmesse. Brahms wandte sich in seiner Komposition aber bewusst von sämtlichen kirchlichen Konventionen ab und schuf auf diese Weise eine Form der überkonfessionellen Ansprache. Kirchlicher Ritus, die Einbindung in die Liturgie sowie Musik in dienender Funktion interessierten den Protestanten nicht. Für die katholische Totenmesse wählte er Texte rund um das Thema Tod und Auferstehung aus dem Alten und Neuen Testament sowie den Psalmen der Hamburger Taufbibel. Weder ertönt die „letzte Posaune“, noch drohen die Schrecken des Jüngsten Gerichts. Vielmehr richtet sich Brahms mit seiner Wortwahl an die Lebenden, an die Kraft- und Trostsuchenden. Eine zutiefst persönliche Sichtweise, eine geistige Haltung, ganz dem 19. Jahrhundert verpflichtet.
Die Salzburger Festspiele 2023 lassen Brahms „Deutsches Requiem“ von den Wiener Philharmonikern und dem Wiener Singverein unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann erklingen.
Zweimal tritt der Bariton Michael Volle mit dem Chor in Aktion.
Den Sopranpart im 5. Satz übernimmt die französisch-dänische Sopranistin Elsa Dreisig.
Für die Bildregie der ORF-Liveübertragung aus dem Großen Festspielhaus zeichnet Leopold Knötzl verantwortlich. Es moderiert Teresa Vogl.