Erbe Österreich

Die Finanziers des Jugendstils – 125 Jahre Secession

Werbung Werbung schließen

Berühmte Klimt-Models wie Emilie Flöge kennt man bis heute. Das Kalkül der Porträtierten, sich auf einem Gemälde zu verewigen, ist offenbar aufgegangen. Doch hinter der Förderung des Jugendstils durch die vor allem jüdische Bourgeoisie steht bei genauer Betrachtung mehr als nur Kunstsinnigkeit. Vielmehr wollten die aufstrebenden Familien der Ringstraßenzeit durch die Förderung der neuen Kunst gesellschaftliche Anerkennung erlangen.

Ausstellungsraum, 125 Jahre Wiener Secession
ORF/TV and More
Ausstellungsraum, 125 Jahre Wiener Secession

Es ergab sich eine große Symbiose aus den Künstlern des Secessionskreises und den wohlhabenden Familien des späten 19. Jahrhunderts. Die einen kamen dadurch zu Geld und stießen in die bürgerlichen Salons vor, die anderen konnten sich vor einer sonst reservierten Wiener Gesellschaft als Mäzene und Schöngeister profilieren. Zu den bedeutendsten Förderern der Secession gehörten Karl Wittgenstein, Victor Zuckerkandl und Fritz Waerndorfer.

Die Akzeptanz der jüdischen Bourgeoisie blieb allerdings über weite Strecken ein Wunschtraum. Selbst in ihrer Hochblüte wurden viele von ihnen als Parvenüs ausgegrenzt. Erst recht die politische Agitation von Bürgermeister Karl Lueger und der Einbruch des Faschismus ließen diese Erzählung im frühen zwanzigsten Jahrhundert abreißen.

Regie

Rudolf Klingohr

Redaktion

Otto Schwarz (Sendungsverantwortlicher)

Rainer Keplinger