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Der Wiener Jugendstil – Aufbruch in die Moderne

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Jeder kennt heute noch berühmte Salonières, Damen des gehobenen Bürgertums oder der Aristokratie ebenso wie Gustav Klimts „Muse“ und Geschäftspartnerin Emilie Flöge, die dem Malerfürsten Modell standen. Das Kalkül der Porträtierten, sich durch Klimts Pinselstrich dem Vergessen zu entziehen, ist aufgegangen.

Der Wiener Jugendstil – Aufbruch in die Moderne
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Bilder von Gustavs Klimt erzielten Rekordpreise, aber ein eleganter Wiener Salon ohne das Porträt der Hausherren war unelegant

Doch hinter der Förderung des Jugendstils besonders durch das jüdische Großbürgertum steht bei genauer Betrachtung mehr als nur Kunstsinnigkeit. Vielmehr wollten die aufstrebenden Familien der Ringstraßenzeit durch die Förderung der neuen Kunst gesellschaftliche Anerkennung finden.

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Ringstrasse mit Blick auf das Parlament und das Rathaus

So ergab sich eine große Symbiose aus den Künstlern der Secession und den wohlhabenden Familien des späten 19. Jahrhunderts. Die einen kamen dadurch zu Geld und stießen in die bürgerlichen Salons vor, die anderen konnten sich vor einer sonst reservierten Wiener Gesellschaft als Mäzene und Schöngeister profilieren.

Ausstellungsraum, 125 Jahre Wiener Secession
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Ausstellungsraum, 125 Jahre Wiener Secession

Zu den bedeutendsten Förderern der Secession gehörten Karl Wittgenstein, Victor Zuckerkandl und Fritz Waerndorfer. Die Akzeptanz jüdischer Großbürger und Industrieller blieb allerdings über weite Strecken ein Wunschtraum. Selbst in ihrer Hochblüte wurden viele von ihnen als „Parvenus“ ausgegrenzt.

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Die Unterhaltung der Intellektuellen fand öffentlich in den Wiener Kaffeehäuser oder privat, wie im Salon Wertheimstein, statt

Erst recht die politische Agitation des antisemitischen Bürgermeisters Karl Lueger und das Aufkommen der Nazis ließen diese Erzählung im frühen zwanzigsten Jahrhundert abreißen.

Regie
Rudolf Klingohr

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