Erbe Österreich
Das Loos-Haus - Die Rettung eines Baujuwels
Als Wiens nobelster Herrenschneider „Goldman & Salatsch“ im Jahr 1910 die Fassade seines neuen Flagshipstores am Michaelerplatz enthüllte, verschlug es den Wienern, Kaiser Franz Joseph I. eingeschlossen, schier die Sprache. Kein einziger Schnörkel zierte das von Architekt Adolf Loos vis-à-vis der Hofburg errichtete Haus. Das Gebäude, auch als „Haus ohne Augenbrauen“ bekannt, wurde zur Mutter aller Wiener Architekturskandale und zum Symbol des Aufbruchs in die neue, moderne Zeit. Das Architekturjuwel am Wiener Michaelerplatz überdauerte zwei Weltkriege. Der achtlose Umgang wechselnder Mieter nach dem Erste Weltkrieg spielte dem Gebäude aber übel mit. Über die Jahrzehnte erreichte die Verschandelung immer neue Höhepunkt bis ihr der Architekt Burkhardt Rukschcio Ende der 1980er Jahre ein Ende setzte.
In seiner Dokumentation zeichnet Regisseur und Produzent Rudolf Klingohr mit viel Liebe zum Detail nach wie es Burkhardt Rukschcio und seinem Team aus Tischlern, Glasern und Steinmetzen im Auftrag der Raiffeisenbank gelungen ist, das Baujuwel in minutiöser Feinarbeit wieder in seinen Urzustand zurückzuversetzen.