Erbe Österreich
Die Königin von Wien - Anna Sacher und ihr Hotel
Sie war eine der ersten Unternehmerinnen des 19. Jahrhunderts und eine der einflussreichsten Frauen der österreichischen Monarchie – die Hotelière Anna Sacher. In dem Dokumentarfilm wird mit einigen Klischees rund um das „Sacher“ und die Hotelchefin aufgeräumt.
So lernt man eine differenzierte Persönlichkeit und geschickte Managerin anstelle der weithin kolportierten Karikatur einer Zigarre rauchenden, derben Gastronomin kennen.
Entgegen bisherigen Annahmen war das Hotel nicht allein externe k.k.-Filiale höherer Hofbeamter, sondern genauso das Wohnzimmer des aufstrebenden jüdischen Bürgertums und einer der ganz wenigen Orte in der Monarchie, an denen sich Frauen auch allein aufhalten konnten.
Auch in das heutige „Sacher“ wird Einblick gegeben: Concièrge Thomas Knappe verrät, wie er in letzter Minute noch an Opernballkarten für seine Gäste kommt, dem hauseigenen Fensterputzer Veseljko Rajic ist jeder Zentimeter Glas im Haus persönliche Ehrensache und Stubenfrau Maria-Magdalena Eppensteiner erzählt, woran sie erkennt, welcher Gast im Zimmer übernachtet hat.
Die langjährige ehemalige Chefin Elisabeth Gürtler führt in die Architektur und Geschichte des Sacher ein, während die neue Führungs-Generation Alexandra und Matthias Winkler über das Alleinstellungsmerkmal des Hauses erzählt, das Anna Sacher begründet hat: eine im höchsten Maße individuelle Behandlung der Gäste und die Wertschätzung des hervorragenden Personals.
Außergewöhnliche historische Filmaufnahmen, die in Archiven auf der ganzen Welt für den Film entdeckt wurden und einmaliges, historisches Amateurmaterial bieten Einblicke in ein Wien zwischen 1880-1945. Um in die inneren Welten von Anna Sacher zu entführen, wählte die Regisseurin Stummfilm-Material aus zwei Filmen von 1911 und 1919.
Aufwändige Animationen lassen historische Dokumente wie Fotografien, originale Menükarten oder Rechnungen aus dem Hause Sacher lebendig werden.
Regie
Beate Thalberg