Erbe Österreich
Mit Volldampf an die k.u.k. Riviera
Um ihr Feriendomizil in den mondänen Seebädern der Donaumonarchie aufzuschlagen, strömte das noble Publikum in luxuriösen Eisenbahncoupés ans Meer.
Mit dem einsetzenden Siegeszug der Eisenbahn um die Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt das Reisen eine neue Qualität. Auf dem Weg zur Adria mussten die schroffen Gebirgszüge der Alpen entweder überwunden oder weiträumig umfahren werden. Mit der Eröffnung der Südbahnstrecke von Wien nach Triest am 12. Juli 1857 stand erstmals eine durchgehende Verbindung zwischen den Kronländern im Norden und dem wichtigsten Hafen der Monarchie mit dem umliegenden Küstenland zur Verfügung.
Zu den größten bautechnischen Meisterleistungen zählte dabei die Überwindung des Semmering, jenes im 19. Jahrhunderts nur dünn besiedelten, dicht bewaldeten Gebirges an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Die Semmeringbahn, die nach den Plänen des österreichischen Eisenbahnpioniers Carl Ritter von Ghega erbaut wurde, brachte bald auch die feine Wiener Gesellschaft auf den Semmering, die in Payerbach-Reichenau und anderen Dörfern Grand Hotels und stattliche Villen errichten ließ. Die Südbahn-Hotels in Toblach, am Semmering und schließlich auch an der Kvarner-Bucht waren bald weltberühmt, die Zeit des Massentourismus war angebrochen.
Der Film beschreibt eine Reise von Wien über den Semmering, durch die Steiermark und schließlich bis an die istrische Küste bei Opatija, dem früheren Abbazia. Der malerische Küstenort mit seiner Benediktinerabtei gelangte nach der Erschließung durch die Eisenbahn rasch zu enormer Blüte und schon bald trafen sich an der k.u.k Riviera nicht nur Europas gekrönte Häupter, sondern auch das gehobene Bürgertum aus aller Welt.
Regie
Gernot Stadler
Björn Kölz