Die wahren Abenteuer des André Heller
André Heller - Aktionskünstler, Dichter, Schauspieler, Chansonnier, Regisseur - kurz, Multimediakünstler der ersten Stunde, bevor dieser Begriff noch in der Kunst geläufig war - feiert seinen 75. Geburtstag. Christian Seilers Biografie „Feuerkopf“ war die Grundlage für dieses Filmporträt von Andrea Morgenthaler über das Leben des unermüdlichen Visionärs.

Sie erwarten die Wahrheit über André Heller? Die werden sie auch in diesem filmischen Porträt nicht bekommen. Dafür bekommen sie das schillernde Bild einer außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeit, eines Menschen, der bereit ist sich ernsthaft, phantasievoll und witzig mit sich selbst auseinanderzusetzen. Mit seiner Vergangenheit, seiner Gedankenwelt, seiner Kunst, seinen Fehlern und Schwächen.

Ausgehend von seinem Gartendomizil in Marrakesch, begibt sich Heller auf eine virtuelle Reise in seine eigene Vergangenheit. Er unterhält einen Dialog mit dem jungen, aufstrebenden, frechen André Heller, den er selbst recht kritisch als „Rotzpip‘n“ schimpft, sieht sich Ausschnitte aus den unterschiedlichen Stationen seines Lebens an und versucht den jungen Mann, der er damals war, zu verstehen.

„Es war ja jahrzehntelang in meinem Leben vieles manchmal nicht einmal in Ansätzen so wie ich es gerne gehabt hätte, weil mein Talent viel zu ungestüm war.“

Die Geschichte seiner Familie, die schwierige Beziehung zu seinen Eltern, der Drogenkonsum und die Depressionen werden in dieser Selbstreflexion nicht ausgespart.

Teilweise widersprüchlich und polarisierend, zeichnet der Film dennoch das versöhnliche Bild eines Mannes, der immer Mut bewiesen hat, einen Schritt weiter zu gehen als andere.