
Die Wiener Müllabfuhr - Wie alles begann
Vor 75 Jahren schlug die Wiener Müllabfuhr ein neues Kapitel auf: mit der Gründung der heutigen Magistratsabteilung 48 für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark wurde der Grundstein für das saubere Wien von heute gelegt. Die bewegte Geschichte der Wiener Abfallwirtschaft und der Institution MA 48 zeichnet nun ein neues, von Werner Horvath gestaltetes ORF-III-Filmporträt nach.

Die Wiener Müllabfuhr, wie wir sie heute kennen, ist ein Kind der Ersten Republik. In den ersten Jahren nach der Kaiserzeit kamen die sogenannten Colonia-Kübel auf, die regelmäßig geleert wurden. Davor hatten die Wienerinnen und Wiener ihren Hausmüll einfach in das Rinnsal gekippt - der Müll bestand hauptsächlich aus Speiseresten und Asche und wurde vom nächsten Regen weggespült. Am Wienfluss landete der Hausmüll meistens direkt im Wasser, blieb aber bei niedrigem Wasserstand oft hängen und stank bestialisch.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die Müllmengen stark an – es brauchte neue Ideen, um die Hauptstadt sauber zu halten: Am 1. März 1946 wurde die MA 48, die Abteilung für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark, gegründet. Ihre Geschichte schildert die Dokumentation. Die Wiener Müllabfuhr erweiterte ihre Möglichkeiten später um eine Müllverbrennungsanlage und nach dem Zweiten Weltkrieg um Deponien, um dem immer umfangreicher werdenden Verpackungsmaterial Herr zu werden.
Dass Wien heute zu den lebenswertesten Städten der Welt zählt, liegt nicht zuletzt an seiner Infrastruktur, die ausgehend vom Ende des 19. Jahrunderts im öffentlichen sowie im privaten Raum geschaffen wurde.

Zur Einstimmung steht um 20.15 Uhr die Dokumentation „Dusche, Wanne, Klo – Wie die Sauberkeit Wien eroberte“ von Gustav Trampitsch auf dem Spielplan, die die Historie der Wiener Abfallwirtschaft sowie den Siegeszug der Hygiene und sanitärer Anlagen in der Stadt dokumentiert.