Der Österreichische Film
Die Hebamme - Auf Leben und Tod
Eine engagierte Hebamme (Brigitte Hobmeier), die im 19. Jahrhundert für bessere Geburtsmethoden kämpft, steht im Mittelpunkt der ORF/ZDF-Koproduktion „Die Hebamme – Auf Leben und Tod“. In dem historischen ORF/ZDF-Drama, das unter der Regie von Dagmar Hirtz in Tirol und Oberbayern gedreht wurde, gerät die Hebamme Rosa in einen existenziellen Konflikt zwischen ihrer über Jahrhunderte tradierten Hebammenkunst und den Interessen der männlich dominierten Geburtsmedizin.
Neben Brigitte Hobmeier sind Mišel Matičević, August Zirner, Pippa Galli, Karl Fischer, Maria Hofstätter u. a. zu sehen. Das Drehbuch stammt von Peter Probst nach einer Vorlage von Monika Bittl.
Mehr zum Inhalt:
Ein Tiroler Bergdorf um 1813: Seit dem Tod ihres Mannes lebt Rosa Koelbl (Brigitte Hobmeier) mit ihrer jüngeren Schwester Anna (Pippa Galli) in bescheidenen Verhältnissen und verdient sich ihren Lebensunterhalt als Hebamme. Dank ihrer großen Kompetenz und Warmherzigkeit genießt sie bei den Frauen einen sehr guten Ruf. Als Anna unehelich schwanger wird und sich aus Scham und als Folge der Anfeindungen im Dorf das Leben zu nehmen versucht, flieht Rosa mit ihrer Schwester in die Stadt.
Auf Empfehlung des Arztes und Forschers Dr. Gennaro Kauner (Mišel Matičević) findet sie dort eine Anstellung in der neu gegründeten Gebäranstalt des Medizinalrats Jakob Aigner (August Zirner). Dessen Ziel ist es, möglichst vielen bedürftigen Frauen und unehelich Schwangeren eine gut betreute Geburt zu ermöglichen. Im Gegenzug müssen die Frauen angehenden Ärzten für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen.
Während sie sich privat zueinander hingezogen fühlen, kommt es auf der beruflichen Ebene bald zu Spannungen zwischen Rosa und Gennaro. Vom Anstaltsleiter Aigner zusätzlich unter Erfolgsdruck gesetzt, erträgt es der ehrgeizige Mediziner nur schwer, dass ihm Rosa als einfache Hebamme zum Teil an Wissen, Erfahrung und Handwerk überlegen ist. Rosa hingegen fällt auf, dass Wöchnerinnen, bei denen eine Nottaufe vorgenommen wurde, häufiger im Kindbett sterben. Sie vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Kindbettfieber und verunreinigten Taufspritzen.
Als Gennaro in Rosas Abwesenheit eine junge Gebärende durch einen unnötigen Kaiserschnitt tötet, kommt es zum Eklat und sie nimmt das verwaiste Neugeborene vorübergehend bei sich auf, obwohl sie sich hierdurch strafbar macht. Als sie kurz darauf deswegen angezeigt wird und ihr eine Gefängnisstrafe droht, flieht Rosa zusammen mit der mittlerweile hochschwangeren Anna zurück in ihr Heimatdorf. Doch ein friedliches Leben bleibt ihr auch hier nicht vergönnt, denn der bigotte Dorfpfarrer wittert in der zurückgekehrten Hebamme nach wie vor eine ketzerische Aufrührerin; zumal Rosa sich inzwischen nicht mehr den Mund verbieten lässt und den sie um Hilfe ersuchenden Frauen u. a. Ratschläge zur Empfängnisverhütung gibt.
Unterdessen hat Gennaro Rosas bei ihrer Flucht zurückgelassene Aufzeichnungen gefunden und erkennt, dass sie in vielem Recht hatte und macht sich auf den Weg nach Tirol, um sich zu entschuldigen. Als während eines Dorffestes bei Anna plötzlich die Wehen einsetzen, täuscht Rosa – um Annas Leben nicht zu gefährden – die vom Pfarrer geforderte Nottaufe vor. Das Kind und Anna überleben knapp, Rosa hingegen wird auf Betreiben des Pfarrers hin wegen ihrer Verstöße gegen die Hebammenordnung verhaftet und abgeführt.
„Die Hebamme“ ist Produktion der Roxy Film GmbH in Koproduktion mit SK Film, ORF, ZDF gefördert durch FFF Bayern, Fernsehfonds Austria, Cine Tirol.
Hauptdarsteller:innen
Brigitte Hobmeier (Rosa Koelbl)
Misel Maticevic (Gennaro Kauner)
August Zirner (Jakob Aigner)
Pippa Galli (Anna Koelbl)
Karl Fischer (Pfarrer)
Maria Hofstätter (Afra)
Regie
Dagmar Hirtz
Drehbuch
Peter Probst (nach einer Vorlage von Monika Bittl)