André Hellers Menschenkinder: Olga Neuwirth

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In einer neuen Ausgabe der ORF III Menschenkinder spricht André Heller mit Komponistin Olga Neuwirth über Harmonien und Dissonanzen abseits der Musik.

Eigentlich wollte Olga Neuwirth eine Art weiblicher Miles Davis werden. Doch dann kam alles anders: bei einem Autounfall erleidet sie als Jugendliche einen schweren Kieferbruch. Der Traum von einer Karriere als Jazz-Trompeterin platzt. Im Leben der jungen Musikerin ist dieser Schicksalsschlag richtungsweisend. Er markiert den Beginn ihrer außergewöhnlichen Karriere als Komponistin.

In der Klassischen Musik gilt sie als enfant terrible, als musikalische Grenzgängerin, die mit Normen und Konventionen gerne bricht . „Schöne Melodien brauche ich keine mehr zu schreiben, dafür gibt es Bach“ - eine Haltung, mit der es die 1,60 m große Neuwirth in der Männerdomäne Klassik nicht immer leicht hatte. Mehrmals wurde sie als Professorin an der Musikuni Wien abgewiesen.

Olga Neuwirth in André Hellers Wohnzimmer
ORF/Dor Film
Olga Neuwirth

Heute ist sie ein international gefeierter Star mit Kultstatus. Ihre Oper „Orlando“ ist das erste Werk einer Frau, das in der Wiener Staatsoper uraufgeführt wurde. Aufgewachsen ist die gebürtige Grazerin in einer kunstsinnigen Hippie-Familie. Ihre Mutter pflegte Kontakte zur Wiener Gruppe. Ihr Vater, selbst ein Musiker, war Mitglied im Forum Stadtpark.

Gesprächsreihe, 2022