André Heller: Mein Hauskonzert
Knapp 40 Jahre – 38 um genau zu sein – ist es her, dass ein Konzert von André Heller für das Fernsehen aufgezeichnet wurde, und fast ebenso lange liegt sein letzter öffentlicher Gesangsauftritt zurück. Am Dreikönigstag, dem 6. Jänner, ist es wieder soweit: André Heller gibt um 20.15 Uhr in ORF III ein Privatkonzert der Extraklasse, begleitet von u. a. Ernst Molden, dem Nino aus Wien, Ursula Strauss und Voodoo Jürgens.
Der Universalkünstler hatte als Chansonier epochale Erfolge in den 1970er und 1980er Jahren, wo er mit internationalen Musikstars wie Astor Piazzolla, Laurindo Almeida, Freddie Hubbard, Chaka Khan oder den Musikern von Frank Zappas „Mothers of Invention“ sensationelle Alben produzierte und Konzertsäle füllte. Und es gab den André Heller, der mit dem legendären Helmut Qualtinger und dem musikalischen Mitstreiter Toni Stricker das traditionelle Wienerlied textlich völlig neu erfand.
Diese Kapitel seines Lebens schienen abgeschlossen, bis im Jahr 2019 die CD „Spätes Leuchten“ veröffentlicht wurde und innerhalb von zwei Wochen Goldstatus erreichte.
Die Musiker/innen dieses Albums bilden auch den Kern des neuen ORF-III-Konzerts, das unter dem Titel „André Heller: Mein Hauskonzert“ in „Erlebnis Bühne“ zu sehen ist: der in England lebende Gitarrist Robert Rotifer, Keyboarder Florian Sitzmann, Oudmeister Marwan Abado, dazu Perkussionist Peter Rosmanith und Bassistin Marlene Lacherstorfer. Das Programm ist ein Best-of aus dem umfangreichen Repertoire von André Heller und beinhaltet neue Lieder wie „In der Dunkelheit“ und das tief berührende „Es gibt“ gemischt mit Klassikern wie „Die Kinder sind immer aus Wien“ oder „Wie mei Herzschlag“. Neben eigenen Werken singt Heller auch seine wienerischen Versionen von Bob-Dylan- und Eric-Clapton-Songs.
Für die Wienerlieder hat sich André Heller die „Neuen Wiener Concert Schrammeln“ mit Maria Stippich und Akkordeonist Helmut Stippich eingeladen, sowie die Koryphäen der Saiteninstrumente Peter Havlicek, Nikolai Tunkowitsch und Johannes Fleischmann. Sie sind die perfekte Begleitung für die zu Volksliedern gewordenen Klassiker „Es ist alles unhamlich leicht“ oder „Wean du bist a Taschenfeitl“.
Während André Hellers langer Bühnenabsenz haben neue Generationen seine Werke entdeckt und auf faszinierende Weise interpretiert. Einige von ihnen hat der Künstler zu sich eingeladen, um mit ihnen zu musizieren und Duette, darunter das ikonische „Für immer jung“, zu singen: Ernst Molden, Ursula Strauss, Voodoo Jürgens und Der Nino aus Wien.
Alle gemeinsam haben sie die Privatwohnung André Hellers in ein Konzerthaus verwandelt. Und der Gastgeber selbst hat nach vielen Jahrzehnten des Rückzugs endlich wieder „live und unplugged“ sein Publikum begeistert, zum Lachen, zum Weinen und zum Jubeln gebracht.
Bei all diesen Prozessen, die in Hellers Wohnzimmer stattfanden, war die Kamera dabei und hat das künstlerische Schaffen und Entstehen aus nächster Nähe dokumentiert – mit einer Einleitung, bestehend aus stimmungsvollen Aufnahmen der Vorbereitungsarbeiten und Proben, betont durch persönliche Statements der teilnehmenden Musiker/innen. Die einmaligen Ereignisse wurden trotz der räumlichen Enge mit großem technischem Aufwand, hochqualitativem Ton und mit sieben Kameras aufgenommen – ein intimer, musikalisch beeindruckender Dokumentarfilm.
Der Film, der als Koproduktion von ORF III und Interspot Film, gefördert vom Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Land NÖ entstanden ist, zeichnet sich durch eine auch für das TV-Publikum spürbare Nähe aus, die „André Heller: Mein Hauskonzert“ zu einem besonderen kulturellen Erlebnis macht. Regie führte Robert Neumüller, Konzept und Drehbuch stammen von André Heller.