Alltagsgeschichte

Holiday am Campingplatz

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Einen Blick auf die Welt der Camper wirft Elizabeth T. Spira mit einer weiteren Folge der Reihe „Alltagsgeschichte“.

Mit einem ausgeborgten Wohnmobil fuhr Elizabeth T. Spira durch Österreich, Jugoslawien und Ungarn, um Sitten und Gebräuche der Camper aus nächster Nähe zu ergründen – und das mit dem ironischen Blick einer notorischen Nicht-Camperin.

Elisabeth T. Spira (l.), Kameramann Willy Lindenberger (2.v.l.), Maria Stipsicz (2.v.r.).
ORF

Immer mehr Menschen sind mit dem Wohnwagen unterwegs – damals,  in den 1990er Jahren, allein über sechs Millionen Bürger aus der Bundesrepublik Deutschland. Die Folge – die Campingplätze sind in den Ferienmonaten Juli und August überfüllt: Ambiente eines Parkplatzes, wo sich Auto an Auto reiht und die Natur in den Hintergrund rückt, gleichsam als optische Urlaubsfoto-Kulisse. Die Motive, warum man diese Art von Urlaubsform auf sich nimmt, sind verschieden.

Ausgerüstet mit Fernsehapparat, Eiskasten, Schwarzwälder Kuckucksuhr und Plüschteppich meint Herr Friedrich aus Stuttgart: „Ich möchte mich im Urlaub fühlen wie zuhause“. Er fährt mit seiner Familie und seinem Wohnwagen jedes Jahr nach Kärnten, „denn das ist nicht Ausland“.

Pavel aus Brünn hingegen – zum ersten Mal in Istrien – schläft mit seiner Frau im alten Skoda. Bier und Konserven hat er von Zuhause mitgenommen, denn das Leben im Ausland ist teuer. Dass er so einfach, ohne Visum und behördlichen Instanzenweg, auf Reisen gehen kann, ist für ihn wie ein Wunder.

Anders Wilhelm aus Leipzig: er hatte bereits vor den Veränderungen in der DDR seine Reise nach Ungarn gebucht. Doch zum ersten Mal steht er mit seinem Trabi zwischen West-Autos. Und zum ersten Mal fühlt er sich von den Ungarn als Tourist erster Klasse behandelt – denn er zahlt mit West-Mark.

Alltagsgeschichte_Camping
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Besucher aus der DDR

Seinem Nachbarn, Herrn Kurt aus Wien, ist das ein Dorn im Auge: „Früher sind die Kinder aus der DDR zu unserem Wohnwagen gekommen, um sich Bananen schenken zu lassen, und waren dafür sehr dankbar. Nun sind wir für sie Luft“.

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