Zurück zur Natur

Eine beeindruckende Berglandschaft und beschauliche Täler - Tirol bietet so viele ursprüngliche Flecken Natur, dass man bei Wanderungen oft stundenlang niemandem über den Weg läuft. Aus den Pflanzen des Lechtals kreiert Sigrid Juchtmans ausgefallenen Schmuck. Hermann Lorenz ist Tirols erster Enzianbauer. Maria Schmidt ist am Fuße des Wilden Kaisers am Hof ihrer Großmutter sesshaft geworden und mit ihr ein prachtvoller Garten. Und Maggie Entenfellner besucht Georg Praxmarer im Kaunertal, der mit viel Liebe zum Detail, den alten Bauernhof seiner Vorfahren neu belebt.

Georg Praxmarer - Bergbauer am Ögg-Hof

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Die rund 600 Jahre alten Ögg-Höfe sind die ältesten Bauernhöfe des Kaunertals. Und sie wären wohl verfallen, hätte es sich Georg nicht zur Aufgabe gemacht, das Alte wieder neu zu beleben. In 6000 Arbeitsstunden hat der geschäftige Tiroler den Verbund aus Wohnhäusern und Stallungen renoviert. Und zu tun gibt es bis heute etwas. Dass er sich diesen Traum erfüllen konnte, verdankt Georg einer glücklichen Fügung sowie einem Schicksalsschlag. Denn eigentlich wollte Georg schon als Kind die Welt entdecken. Als gelernter Koch heuerte er bei einer Kreuzfahrtlinie an und arbeitet sich bis zum Hoteldirektor hoch. Nicht auf irgendeinem Schiff, sondern dem „Traumschiff“ MS Berlin, wo er auch seine Frau kennenlernt. Nachdem dann die Arbeit zu viel wurde und Georgs Onkel ihm die Ögg-Höfe vermachte, war Georg klar, wie es weiter gehen sollte. Und so kehrte er ins Kaunertal zurück und belebt heute den Bauernhof, der für das Kaunertal fast schon ein Wahrzeichen ist.

Hermann und Alexandra Lorenz - Enzianbauern

Auf Hermann Lorenz‘ Acker auf rund 1600 m Seehöhe gedeihen rund 18.000 Pflanzen gelber Enzian. Die Bauern rundum haben das Projekt anfangs belächelt, denn in diesem Gebiet gibt es keinen Ackerbau, auch keine Maschinen dafür. Nicht einmal Erdäpfel werden angebaut. Seine Enzian-Pflanzen stehen jedes Jahr in prachtvoller Blüte. Bis die Wurzeln jedoch geerntet werden können, dauert es 5 Jahre. Die Pflanze steht streng unter Naturschutz. Pro Jahr dürfen nur 1300 kg Wurzeln ausgegraben werden. 100 Kilo „Wurzn“ ergeben nur knapp 7 Liter Schnaps. Das Graben und Verarbeiten der Pflanzen hat Geschichte und wurde in die Liste des immateriellen Kulturerbes Österreichs aufgenommen.  

Maria Schmidt und Harry Stoiber - Landwirte    

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Harry und Maria sind keine typischen Landwirte. Bis Maria den Hof ihrer Großeltern erbte. Sie machte die Landwirtschaftsschule und begann daraufhin gemeinsam mit Harry Hühner am Hof aufzunehmen. Die Hennen wurden aus Legebatterien ausgemustert und wären bei der Tierkörperverwertung gelandet. Mittlerweile sind die beiden echte Bauern und haben auch Schafe. Aber nicht im üblichen nützlichen Sinne, als Fleisch-, Milch- oder Wolllieferanten, sie sind handzahm und dienen nur als Rasenmäher. Auch einen schönen Garten haben sich die Neobauern angelegt. Ein Beet davon ist angelegt nach alter Tradition. Die sogenannten „drei Schwestern“. Mais, Bohnen und Kürbis werden gemeinsam gesetzt, weil sie sich gegenseitig helfen.

Sigrid & Tim Juchtmans - Blumenschmuck

Sigrid Juchtmans, auch Mitglied des Vereins “Lechtaler Kräuterhexen”, begann in der Karenz ihre Kreativität mit ihrer Liebe zur Natur zu verbinden. Sie entwickelte eine Methode, wie man filigrane Blüten, Moose und Farne des Tals als Schmuck konservieren kann. Heute zeigt sie uns, wie das geht – auch wenn sie ihre Geheimnisse für sich behalten will. Zu groß war der Aufwand, den sie in die Entwicklung der Anhänger gesteckt hat. Jetzt ist es ihr Traum, aus diesem Hobby den (Haupt-)Beruf zu machen.