Zurück zur Natur

Wo die Flüsse March und Donau zusammen fließen, vor den Toren zur Slowakei, befindet sich ein Schloss inmitten der Weiten des Marchfelds. In dieser offenen Landschaft rund um Schloss Hof, wo einst der Adel auf Sommerfrische kam, befindet sich heute das Zuhause vieler Menschen und Tiere. Zum Beispiel eine Zuchtstätte für Bartgeier, die durch das Engagement von Hans Frey eine Chance auf ein Weiterleben bekommen. Der Künstler Gottfried Laf Wurm findet hier Inspiration für seine Bilder. Und Maggie macht heute ein besonderes Kutschentraining mit der Zoologin Katharina Tschann und ihren weißen Barockeseln.

Katharina Tschann - Zoologische Leiterin Tierwelt Schloss Hof

Dass ihr Arbeitsplatz ein Barockschloss im Marchfeld ist, sieht die gebürtige Wiener Neustädterin als ein großes Privileg. Aber vor allem sind es die Tiere, mit denen die zoologische Leiterin von Schloss Hof, jeden Tag arbeitet, die ihren Beruf zu dem macht, was er ist. Der Gutshof neben dem Schloss ist das Zuhause von 200 tierischen Bewohnern. Eine Besonderheit sind die weißen Barockesel. Europaweit gibt es nur ein paar Hundert. Hier werden sie unter der Aufsicht von Katharina Tschann gezüchtet. Und Nachwuchs gibt es jedes Jahr - auch bei anderen gefährdeten Nutztierrassen, wie den Tiroler Blobeziegen oder der sogenannten Vierhornziege, die ihren Namen nicht umsonst hat

Hans Frey - Leiter der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee

Es sind rund 800 Tiere, die in der Eulen- und Greifvogelstation in Haringsee versorgt werden. 1975 war diese Station österreichweit die erste ihrer Art. Und das ist hauptsächlich dem genauso renommierten wie engagierten Zoologen Hans Frey zu verdanken. Verwaiste und verletzte Wildtiere aus dem Marchfeld und der Umgebung werden hier versorgt, um im Idealfall wieder ausgewildert zu werden. Fischotter, Eichhörnchen und Störche gibt es hier genauso wie Greifvögel und Eulen. Sie alle könnten in freier Wildbahn nicht mehr überleben. Hier werden sie aufgepäppelt, werden als Ammen für Jungstiere eingesetzt oder dienen als Genpool für die Zucht. Und da hat der 78jährige Wiener einen ganz besonderen Erfolg zu verzeichnen. Der Bartgeier galt in Österreich 1900 als ausgestorben. Durch das von Hans Frey geleitet Zuchtprogramm haben diese faszinierenden Tiere, die eine Flügelspannweite von fast drei Metern erreichen, eine Chance auf eine stabile Population.

Gottfried Laf Wurm - Maler und Grafiker

Lebendig wirken die Bilder, die Gottfried Laf Wurm, meist in der Natur malt - in seinen Werken spiegelt sich die Natur des Marchfelds. Das Marchfeld, hat den gebürtigen Wiener aus Floridsdorf nicht auf Anhieb ins Herz geschlossen. Doch heute ist er Ehrenbürger in Lassee. Seine Kunst ist hier an jeder Ecke zu sehen und prägt die Ortschaft. Tag für Tag entstehen in der ehemaligen Bäckerei im Atelier von Gottfried Laf Wurm neue Perspektiven des Marchfelds. "Einen Tag, an dem ich nicht gemalt habe, den habe ich nicht gelebt,“ meint der 76 jährige.