Zurück zur Natur

Walgau & Großes Walsertal

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Der Walgau und das Große Walsertal befinden sich ganz im Westen Österreichs, wo Schluchten Grenzen bilden, aber überwunden werden können. Denn ein Biosphärenpark ermöglicht naturverbundene Projekte und bringt Menschen zusammen.

Monika Hartmann.
ORF/Ab Hof TV produktion
Monika Hartmann.

Monika Hartmann - Bergbäuerin & Imkerin

Türtsch 3, 6731 Sonntag
0664 2391442
monika.hartmann63@gmx.at

Wenn sie ihren Bienen sanft über den Rücken streicht und sie ganz friedlich bleiben, dann weiß Monika Hartmann, dass es ihren fleissigen Mitarbeiterinnen gut geht. Das Bienenhaus, der Garten und ihre Familie sind der Mittelpunkt der 60jährigen Bergbäuerin. Ihr Haus liegt auf einem steilen Hang auf der Sonnenseite im großen Walsertal. „Es ist halt alles drei Wochen später dran“, meint sie mit einem Lächeln, „aber dafür schmeckt es auch besser, als unten im Tal.“ Der Strauch Zitronenverbene, der eher einem Baum gleicht und schon fast 30 Jahre alt ist, zeugt von Monikas grünem Daumen. Sie ist eine der sogenannten „Alchemilla“- Frauen aus der Umgebung, die Kräuter sammeln und verschiedenen Produkte daraus herstellen. Neben Ihrer Hingabe für ihren Kräuter- und Gemüsegarten, gehören die Sommermonate vor allem den Bienen. Monika züchtet auch Bienenköniginnen und produziert Seifen, Lippenbalsam und Cremen aus Propolis. Damit das Nahrungsangebot der Bienen so vielfältig wie möglich ist, versetzt Monika regelmäßig ihre Völker. Ob auf Magerwiesen auf der Alm, die in ihrer Vielfalt kaum zu überbieten sind, oder in „Zauberwäldern“, wie sie sie nennt, wo in Hochmooren sogar Orchideen wachsen.

Christine und Peter Dobler.
ORF/Ab Hof TV Produktion
Christine und Peter Dobler.

Christine und Peter Dobler - Landwirte

Rönserstr 38, 6822 Satteins
0664 2425854
peter.dobler@gmx.at

Ein ganz eigener Geruch strömt durch die Umgebung der Felder von Familie Dobler, wenn Anfang September der Hanf geentert wird. Als älteste Kulturpflanze der Welt, hat die Sonderkultur vor vier Jahren Einzug in Vorarlberg gefunden. Der Nutzhanf, den Familie Dobler anbaut, ist in der EU zugelassen, wird allerdings jährlich kontrolliert. Der Blütezeitpunkt muss gemeldet und ein bestimmter THC-Gehalt darf nicht überschritten werden. Sogar die Polizei schaut ab und zu vorbei, um sich zu vergewissern, dass es auch beim Nutzhanf bleibt. Die ersten Pressversuche der hartschaligen Kerne waren gar nicht so einfach. Doch heute steht das kaltgepresste „Gold vom Feld“ bei jeder Mahlzeit am Tisch und die Familie ist von den Vorteilen für Nerven und Haut überzeugt. Neben Hanf bauen die Doblers als Pioniere in Vorarlberg auch Lein an. Überhaupt ist der traditionelle Familienbetrieb sehr breit aufgestellt. Hühner liefern Eier und am Hof können Pferde eingestellt werden.

Elisabeth Burtscher.
ORF/Ab Hof TV Produktion
Elisabeth Burtscher.

Elisabeth Burtscher - ehem. Schulleiterin & Kräuterfrau

Kirchberg 93, 6733 Fontanella
0664 1235517
elisabeth.burtscher@fontanella.at

Als sie noch zur Schule ging, saßen acht Schulstufen und Kinder unterschiedlichsten Alters in einem Klassenzimmer. Schon mit 20 Jahren war die heute 75jährige Elisabeth Burtscher Schulleiterin in Fontanella. Sie selbst sieht sich als Nachfahrin von Wirtschaftsflüchtlingen, wie sie die Walser, die vor rund 700 Jahren aus der Schweiz hierher kamen, bezeichnet. Ihr wesentliches Erkennungsmerkmal ist bis heute die Sprache, die von Frau Burtscher gepflegt wird. Dass Mundart als Sprache der Ungebildeten gilt, kann sie so wenig abgewinnen wie anderen Vorurteilen und Stereotypen. In den letzten zwei Jahren wurde ihr Haus von ihrem Sohn zu einem Lehmhaus umgebaut. Ihre Leidenschaft gilt auch dem Bergtee, den sie mit Gruppen im Rahmen eines besonderen Rituals pflückt und der es sogar bis in ein bekanntes Wiener Teehaus geschafft hat. Bei diesem Ritual geht keiner mit leeren Händen nach Hause. Eine Message, die das Zeug dazu hat, die Welt zu verändern.

Rezept Zigernogga