Zurück zur Natur

Rund um den Zicksee

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Der Zicksee, ein fruchtbarer Flecken Erde mitten im burgenländischen Seewinkel. In ihrer Naturbackstube in Wallern legt Elisabeth Unger alle ihre Gefühle in den Brotteig. Gemeinsam mit ihrem Mann baut sie nur alte Getreidesorten an. Zu Mangalitza und anderen besonderen Schweinerassen kam Josef Göltl erst über Umwege, seine Tiere dürfen das ganze Jahr über im Freien wühlen und den selbst angebauten Luzernen-Klee fressen. Die Wiener Katarina und Daniel Hickel übernahmen den Dorfwirt in Frauenkirchen vor sieben Jahren.
Heute hilft Maggie Daniel bei der Zubereitung einer ungarischen Fischsuppe und mit Sonja entstehen Somlauer Nockerl mit Weichselragout aus der Umgebung.

Brotlaibe im Simperl.
ORF/Degn Film
Naturbackstube von Elisabeth Unger.
ORF/Degn Film

Elisabeth Unger & Familie – Bäckerin, Landwirtin

Naturbackstube Unger
Pamhagener Straße 35
7151 Wallern
0650 715 1066
www.naturbackstube.com

Vom Getreideanbau über das Mahlen bis zum Backen ist in den Broten der Naturbackstube von Elisabeth Unger alles aus einer Hand - bzw. aus einer Familie. Die Ungers sind damit die einzigen ihrer Art im ganzen Burgenland. Die beiden Töchter und der Sohn arbeiten schon jetzt am Feld und in der Backstube mit und sollen die Landwirtschaft übernehmen.
Auf ihren Feldern baut Elisabeth nur alte Getreidesorten an: Emmer, Ur-Dinkel, Einkorn oder Kohrasan-Weizen, den man schon bei den alten Ägyptern gefunden hat. Die bringen zwar weniger Ertrag, dafür bessere Inhaltsstoffe. Der ganzheitliche Ansatz, die Kreislaufwirtschaft und die Familie stehen bei ihr im Vordergrund.
Das beliebteste Brot am Hof ist das “Fünfkorn-Vollkornbrot”, ein Sauerteigbrot in dem fünf verschiedene Getreidesorten verarbeitet werden. Schwieriger zu backen und optisch nicht so schön - dafür reichhaltiger im Geschmack. Elisabeths Ur-Sauerteig ist schon so alt, dass keiner mehr weiß, wie alt er eigentlich ist. Und auch zum Backen verwendet sie einen Holzofen, wie früher.

Maggie Entenfellner, Katharina Hickel, Daniel Hickel.
ORF/Degn Film

Daniel und Katharina Hickel - Wirte

Altes Brauhaus
Kirchenplatz 27
7132 Frauenkirchen
0650 66 21 607
www.altesbrauhaus.at

Die beiden gelernten Köche Katharina und Daniel erfüllen sich mit dem “Alten Brauhaus” einen Lebenstraum. 22 Jahre stehen die beiden als Köche in fremden Küchen. 2014 sucht die Wirtin in ihrem Stammlokal im Burgenland einen Nachfolger, die beiden schlagen zu und übernehmen das Lokal in Frauenkirchen - und sind ihre eigenen Chefs. Den Schritt bereuen sie heute nicht. Auf der Speisekarte behalten sie die in der Region verankerten Gerichte, geben ihr mit Tafelspitz und Zwiebelrostbraten einen kleinen Wiener Einschlag. Im Ort werden die beiden „Zuagrasten“ gut aufgenommen, die Tische im Wirtshaus sind immer voll. Die Gäste wissen die Freundlichkeit der Wirtsleute und die Qualität der Speisen zu schätzen. Die Lebensmittel kaufen sie wenn möglich in der Region - der Karpfen für die traditionelle Fischsuppe “Halaszle” kommt aus dem 5 Kilometer entfernten Apetlon.

Rezept Soml'oer Nockerl

Josef Göltl mit seinem Hund.
ORF/Degn Film

Josesf Göltl - Mangalitza-Bauer

Kanalgasse 5
7132 Frauenkirchen
0699 10 304 773
www.goejo.at

Josef Göltl ist gelernter Mechaniker, Schweinezucht war für ihn immer schon ein Hobby. Bis er eines Tages beschließt, die Schweinezucht zum Beruf zu machen und mit ihr aufs Ganze geht. Er spezialisiert sich auf Mangalitza-Schweine, eine alte ungarische Rasse, die perfekt an die Bedingungen rund um den Zicksee angepasst ist. Die Tiere dürfen bei ihm das ganze Jahr über draußen sein, Futter gibt es nur aus Eigenanbau. Klee ist sein Protein-Spender, Soja braucht er nicht. Als er sich das erste Mangalitza-Schwein zu sich auf den Hof holte, war er bei der Schlachtung schockiert - so viel Fett! Und jetzt im 7. Jahr als Direktvermarkter mit eigenem Hofladen, kann er auch schon sehr gut mit dem vielen Fett der Mangalitza umgehen. Der Lado ist sehr beliebt, ebenso wie sein hauseigener Aufstrich, den er “Crema di Lado” nennt. Nur Fett, getrocknete Tomaten und Knoblauch kommen da rein. Und aus dem restlichen Fett der Mangalitzas stellt er für sich selbst Seifen her.

MARTIN PÖLZER - Gemüsebauer (nur in der 45 Minuten-Fassung)

Biohof Pölzer
Hauptstr. 80
St. Andrä am Zicksee
0650 877 14 34

Mit den Händen in der Erde, mit dem Kopf in der Zukunft. Den Betrieb übernimmt der 27-jährige Gemüsebauer 2017 Jahren von seinem Vater.
Der Anbau von Gemüse hat in der Region eine lange Tradition - der sandige Boden und die vielen Sonnenstunden bieten ideale Bedingungen dafür. Im Gemüsegarten erhält er die Artenvielfalt des Vaters, erweitert das Sortiment aber um seltene Pflanzen wie Physalis und Artischocken. Bei den Klassikern wie Tomaten und Erdbeeren ist er immer auf der Suche nach alten Sorten. Am Gemüsefeld erledigt er mit seiner Freundin alles in Handarbeit. Und alles, was auf natürliche Weise geht, macht er auch so - die Stricke zum Hochbinden der Pflanzen z.B. sind aus Naturfasern, Plastik kommt ihm nicht ins Haus, bzw. in den Garten. Und als erster Bauer in ganz Österreich legt er sich einen solarbetriebenen Feldroboter zu. Der pflegt und pflügt das Feld und kann sogar säen, alles vollautomatisch. Das spart natürlich Sprit und Arbeitsstunden.