Zurück zur Natur

Hietzing, der 13. Wiener Gemeindebezirk, liegt im Westen der Bundeshauptstadt. Die Hälfte seiner großen Fläche ist Naturschutzgebiet, der Lainzer Tiergarten ist hier grüne Lunge und Naherholungsgebiet. Goldschmiedin Jessica Wehdorn zeigt Maggie Entenfellner hier am Stadtrand, wie man aus einem echten Blatt – in diesem Fall Efeu - ein Schmuckstück kreiert. Im Gewölbekeller seines Restaurants experimentiert Sendi Gbinia mit Lebensmitteln. Die Fermentation hat es ihm angetan. Und Malerin Barbara Deuerlein entwirft Wappen. Bei ihr wird jedes Detail von Hand gemalt. Streng nach heraldischen Regeln.

Jessica Wehdorn - Goldschmiedin

Jessica Wehdorn hat lange Zeit als Architektin im Familienbetrieb gearbeitet. Als ihre Kinder größer waren, hat sie sich ihren Kindheitstraum erfüllt und eine Goldschmiedeausbildung gemacht. Mittlerweile hat sie sich auf die Abbildung echter Blätter als Schmuck spezialisiert. Sie sammelt die Blätter oder bekommt ganz frische von ihren Kunden aus dem eigenen Garten. Die Blätter werden dann in mehreren Schichten mit einer Silbermasse bepinselt. Dann wird das Werkstück bei 800° C gebrannt. Danach wird der Schmuck gebürstet, nachgearbeitet und poliert. Maggie kann bei einem Efeu-Blatt, das die beiden gemeinsam gepflückt haben, mithelfen und mitansehen, wie dessen Oberflächenstrukturen in Silberschmuck verwandelt werden.

Sendi Gbinia – Koch und Lebensmittelexperte

Rezept Urkarotte

Sendi Gbinia hat im Zillertal Koch gelernt, in Haubenrestaurants gearbeitet und sich mittlerweile auf die experimentelle Küche spezialisiert. Neben seiner Arbeit studiert er Lebensmitteltechnologie. Im Kellergewölbe unter seinem Lokal fermentiert, braut und zaubert Sendi alte Würzpasten wie z.B. Garum, was bereits bei den alten Römer bekannt war. Sein Keller ist genau auf 32 Grad temperiert – die Temperatur, die Koji-Pilze und Reis zur Fermentation benötigen. Für uns bereitet Sendi diesmal Urkarotte mit Speck-Tahini, schwarze Knoblauch-Aioli und Grammeln zu.

Barbara Deuerlein – Malerin und Heraldikerin

Barbara Deuerlein ist studierte Malerin und hat sie sich auf das Gestalten von Wappen spezialisiert und damit die Heraldik zu ihrem Hauptthema gemacht. Ein Wappen zu entwerfen, erfordert viel Knowhow. Früher war es Adelshäusern und Würdenträgern vorbehalten ein Wappen zu führen, heute kann sich jeder ein Wappen eintragen lassen. Für Barbara ist das Wappen, das im Mittelalter entstanden ist, eine frühe Form des Logos. Viele neue Wappen werden heutzutage am Computer gestaltet, Barbara skizziert und zeichnet ihre Wappen noch auf Papier. Die Kolorierung macht sie dann auf Leinwand oder Holz. Barbaras Herzensprojekt ist ihr eigenes Bestiarium. Bestiarien sind mittelalterliche Tiergeschichten, wo Tiere und Fabelwesen fantasievoll und teils grausam beschrieben und illustriert werden, wie Drachen, Einhörner und Löwen.