'ORF Initiative MUTTER ERDE - Wasser ändert alles'

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Wertvolle Ware. Wem gehört das Wasser?

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Einfach jederzeit den Wasserhahn aufdrehen und wir haben klares, sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Was wir in Österreich als Selbstverständlichkeit erachten, ist für viele alles andere als normal. Derzeit haben mehr als zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Laut einer Studie der Vereinten Nationen wird sich die Lage weiter zuspitzen. Denn die Folgen des Klimawandels sind maßgeblich für den zunehmenden Wassermangel in einzelnen Regionen verantwortlich und das Trinkwasservorkommen ist darüber hinaus in der Welt sehr ungleich verteilt.

In Afrika, Lateinamerika und Asien herrscht in Dürreperioden vielerorts bereits eine lebensbedrohende Wasserknappheit, während andere Länder ihr Trinkwasser, abgefüllt in Flaschen, verkaufen. Wasser wird zunehmend zur Ware, mit der einige wenige riesige Profite machen.

Korrespondentin Isabella Purkart ist in Kenia unterwegs, wo die schweren Überschwemmungen im Frühjahr mehr als 250 Todesopfer gefordert haben. Die Regenzeit wurde durch das Wetterphänomen El Niño verstärkt. Wie immer waren die Ärmsten der Armen am meisten betroffen.

Isabella Purkart mit Gacheke Gachihi vom Mathare Social Justice Centre auf den Spuren der Wasserkartelle der kenianischen Hauptstadt Nairobi
ORF
Korrespondentin Isabella Purkart mit Gacheke Gachihi vom Mathare Social Justice Centre auf den Spuren der Wasserkartelle der kenianischen Hauptstadt Nairobi

In den Elendsvierteln Nairobis drohten Seuchen auszubrechen, da es - mehr denn je - an sauberem Trinkwasser fehlte. Besonders kritisch war die Situation in Mathare, einem der am dichtesten besiedelten Slums der Hauptstadt. Schon vor den Überflutungen haben dort Wasserkartelle die Versorgung beherrscht. Die Folgen für die Menschen sind gravierend: hohe Preise, unzuverlässige Lieferungen und gesundheitliche Risiken, weil das teuer gekaufte Wasser oft verunreinigt ist.

Am äußersten Rand von Europa erlebt Korrespondent Patrick A. Hafner das absolute Gegenteil. Auf Island gibt es Trinkwasser im Überfluss. So viel, dass es für alle Bewohner gratis zur Verfügung steht.

Einer, der aus dem Wasserreichtum der Insel ein Geschäft gemacht hat, ist der Unternehmer Jon Olafsson. Inzwischen ist aus „Icelandic Glacial“ mit Beteiligung internationaler Investmentfirmen ein „Global Player“ am Wassermarkt geworden. Das Gletscherwasser wird als Lifestyle-Produkt vermarktet und in alle Welt verkauft. Doch in Island regt sich inzwischen Widerstand gegen den Ausverkauf der wertvollen Ressource.

Korrespondentin Vanessa Böttcher trifft in Indonesien Menschen, die in der paradoxen Situation leben, beinahe zu verdursten, obwohl ihnen das Wasser seit Jahren bis zum Hals steht. In der Hauptstadt Jakarta hat fast die Hälfte der Bewohnerinnen keinen Zugang zu sauberem Wasser, gleichzeitig droht die Megacity unterzugehen.

Vor 40 Jahren hat Herr Samudi dieses Haus für seine Familie gebaut. Der steigende Meeresspiegel und der fehlende Zugang zu sauberem Wasser in seinem Stadtviertel sind schuld, dass heute in seinem Haus das Wasser knöcheltief steht - und das für immer.
Marcus Walter / ORF
Vor 40 Jahren hat Herr Samudi dieses Haus für seine Familie gebaut. Der steigende Meeresspiegel und der fehlende Zugang zu sauberem Wasser in seinem Stadtviertel sind schuld, dass heute in seinem Haus das Wasser knöcheltief steht - und das für immer.

Mit 11 Millionen in der Stadt und rund 33 Millionen Einwohnern in der Metropolregion ist Jakarta eine der größten Städte der Welt. Fast 40 Prozent der Fläche liegen unterhalb des Meeresspiegels. Jedes Jahr sinkt die Stadt ein Stückchen weiter ab, das Salzwasser verunreinigt das Grundwasser und macht es untrinkbar. Der Alltag ist für viele zum täglichen Kampf um und gegen das Wasser geworden.