WeltWeit
Männersache. Wie steht es um die Frauenrechte?
Sportlich sein, genug Geld verdienen, in der Beziehung das Sagen haben – das gehört laut einer Umfrage aus 2023 zum Bild von Männlichkeit für junge Männer in Deutschland. Ganz offensichtlich dominiert immer noch die Vorstellung von traditionellen Rollenbildern, in denen Frauen keine gleichberechtigten Partnerinnen sind.
Ein enttäuschendes Ergebnis, das einmal mehr zeigt, wie weit entfernt wir noch von einer Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Gesellschaft sind. Auch wenn in westlichen Ländern in der Regel diese Gleichberechtigung vor dem Gesetz zumindest auf dem Papier geschaffen ist.
Anlässlich des Internationalen Frauentags wirft „WeltWeit“ einen Blick auf jene Länder, die meist nur im Zusammenhang mit der Verletzung von Frauenrechten genannt werden.
Korrespondentin Katharina Wagner hat in Teheran eine Anwältin begleitet, die Frauen bei Scheidungen zur Seite steht. Wie schwierig das Leben von Frauen im Iran ist, ist seit September 2022, als Zehntausende nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini auf die Straße gingen, einmal mehr deutlich geworden. Denn obwohl Frauen eine enorm wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben des Landes spielen, sind sie vor dem Gesetz der islamischen Republik stark benachteiligt. Das spiegelt sich auch im Scheidungsrecht wider.
In Tunesien trifft Korrespondentin Cornelia Primosch Aktivistinnen, die bei der Umsetzung von Frauenrechten noch viel Luft nach oben sehen, aber auch selbstbestimmte Frauen, die den Ausgleich zwischen Modernität und Tradition leben.
In der arabischen Welt nimmt Tunesien eine Sonderstellung ein. Schon nach der Unabhängigkeit 1956 hat das Land die Frauenrechte gesetzlich verankert und den Tunesierinnen eine aktive Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben ermöglicht.
In Kolumbien taucht Korrespondentin Isabella Purkart in die Welt des „Machismo“ ein, die – wie in ganz Lateinamerika – noch immer fest in der Gesellschaft verankert ist. Von klein auf lernen Mädchen und Burschen, dass sie sich nach bestimmten Stereotypen zu verhalten haben. Männer dürfen keine Gefühle zeigen, einzig Aggression und Gewalt sind akzeptabel.
Das Projekt „Hombres al Cuidado“ in der Hauptstadt Bogotá will ein Umdenken in der Gesellschaft erreichen, denn durch die starren Rollenbilder seien nicht nur Frauen, sondern auch die Männer selbst benachteiligt. Vom Busfahrer bis zum Gefängnisinsassen – alle sollen an den Kursen teilnehmen und so den Kulturwandel herbeiführen.