Visionen bauen - Rotterdam / Niederlande
In den Niederlanden liegen viele Städte nur knapp über dem Meeresspiegel, manche sogar darunter - wie Rotterdam. Wenn der Klimawandel das Wasser steigen lässt, ist die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes dem Untergang geweiht. Möglichkeiten, wie man dem entgegenwirken kann, zeigt der Dokumentarfilm „Visionen bauen – Rotterdam“ von Regisseur Diego Breit Lira. Darin stellt er eine findige Gruppe aus Architekten, Landschaftsplanern und Raumgestaltern vor, die zur Erkenntnis gelangt sind, dass sie „aufhören müssen, das Wasser zu bekämpfen und lernen müssen, mit ihm umzugehen.“
„De Urbanisten“ wie sich die Gruppe nennt, zeigen mit unterschiedlichen Projekten, wie wichtig es ist, die Natur in die Stadt zurückzuholen. So planen sie einen Gezeitenpark auf einem verwaisten Hafengelände. Ebbe und Flut dürfen dort ungehemmt walten und mehrmals täglich das Erscheinungsbild der künftigen Parkanlage verändern.
Außerdem experimentieren sie mit verschiedenen Bodenbelägen wie Pflanzen oder Muscheln, um versiegelte Böden von Flussufern oder Plätzen so zu gestalten, dass sie Wasser aufnehmen können und das Leben in Rotterdam attraktiver machen. Mitten in der Stadt haben „de Urbanisten“ den multifunktionalen Watersquare gebaut, der international Aufmerksamkeit erregte: eine Mischung aus Rinnen und bunten Becken, die bei Starkregen als Auffangwannen für das Wasser dienen und bei Schönwetter als Skatepark für die Kids der Umgebung.
Über Jahrhunderte haben die Niederländer mit immer höheren Deichen das Wasser ausgesperrt. „De Urbanisten“ zeigen in „Visionen bauen“, wie man der Natur ihren freien Lauf lassen kann und muss um lebenswerte Ergebnisse im Städtebau zu erzielen.
Regie
Diego Breit Lira