
UseLess - Weniger ist mehr
Dass der weltweite CO2-Ausstoß das globale Klima beständig anheizt, dürfte sich mittlerweile in den Industrienationen herumgesprochen haben. Warum ist es aber schädlich, wenn wir unseren Kleiderschrank nicht voll genug bekommen können? Und was soll an einem Hamburger böse sein? Die Dokumentation „UseLess: Weniger ist mehr“ macht klar, wie zwei menschliche Grundbedürfnisse massive soziale Probleme verursachen. Und sie bringen den Globus ökologisch gehörig unter Druck. Die Rede ist von Nahrung und von Kleidung.

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden jährlich verschwendet, mit denen jedoch drei Milliarden Menschen ernährt werden könnten. Die Modeindustrie wurde zu einer der größten Umweltsünderinnen, da in den letzten beiden Jahrzehnten Nachfrage und Produktion von Kleidung massiv in die Höhe geschnellt sind.

Etwas ist gehörig aus dem Gleichgewicht geraten. Wir nehmen von der Natur mehr als sie uns geben kann – und bringen uns folglich selbst in Gefahr. Ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion geht im Fertigungsprozess verloren oder landet auf dem Müll.

Auf der anderen Seite gibt es eine Milliarde Hungerleidender. Die industrielle Fertigung von Lebensmitteln ist einer der wesentlichen Faktoren, die das Klima schädigen, sie befördert das Aussterben von Arten und ist für den Schwund an Trinkwasser mitverantwortlich.

Ebenso fatal sind die umweltrelevanten Auswirkungen der Textilindustrie. Immer billigere Kleidung fordert immer mehr die Wegwerf-Mentalität. Was wenig kostet, scheint wenig wert. Am Beispiel einer jungen Mutter macht die preisgekrönte Dokumentation der beiden isländischen Filmemacherinnen Rakel Garðarsdóttir und Ágústa M. Ólafsdóttir klar, wie ahnungslos und achtlos wir im Umgang mit Ressourcen sind.

Und wie wir alle mit wenig Aufwand zu einer besseren Klimabilanz beitragen können. Denn schon ein gut durchdachter Einkaufszettel verhindert unnötige Käufe und die Verschwendung von Lebensmitteln. Mehr Bewusstsein und kritisches Hinterfragen bei der Shoppingtour in Sachen Mode kann zu mehr sozialer Gerechtigkeit und einer besseren Öko-Bilanz in den produzierenden Ländern beitragen.