Unterwegs in Österreich

Lebensgeschichten - 100-Jährige in Niederösterreich

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In einer Dokumentation des ORF-Landesstudios NÖ in Koproduktion mit der Pammer Film GmbH erzählen Menschen, die so alt sind wie ihre Heimat oder älter, Lebensgeschichten und Erinnerungen.  

Niederösterreich feiert heuer sein 100-jähriges Bestehen als eigenes Bundesland, nach der Trennung von Wien und Niederösterreich im Jänner 1922. In den Folgejahren wird Niederösterreich geprägt vom Nachkriegselend des 1. Weltkrieges, der Naziherrschaft, dem zweiten Weltkrieg und danach vom Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Fortschritt. 1986 erhielt Niederösterreich mit St. Pölten die eigene Landeshauptstadt. Heute spielt Niederösterreich nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in Kultur und Wissenschaft ganz vorne mit.

In Koproduktion mit der Pammer Film GmbH erzählen Menschen ihre Lebensgeschichten und Erinnerungen. Gestalterin Kris Krenn hat mit diesen mindestens 100-jährigen Zeitzeugen und Zeitzeuginnen einfühlsame Gespräche geführt. 

100-Jährige im Gespräch

Zum Beispiel Karl Leidenfrost, ehemaliger Bürgermeister von Neulengbach: „Ich hab in meinem Leben so viel Glück gehabt, obwohl ich von Kindheit auf viel arbeiten haben müssen. Aber alles was ich wollen habe, hab‘ ich erreicht“. Die 104 Jahre alte Johanna Kerzendorfer-DeMatte hingegen fragt sich, warum sie so lange leben muss.  Aber ihre Kindheit war wunderschön, obwohl die Mama sehr streng war. Sie hat die Kämpfe 1934 miterlebt, und dann als sie im 2. Weltkrieg erstmals von Russen konfrontiert war, war das für sie fürchterlich.

Maria Kuzminski war mächtig erstaunt, als sie das erste Mal ein Flugzeug am Himmel sah und fragte sich, wie so etwas eigentlich möglich ist. Anna Steinmetz hatte es schwer mit einer Stiefmutter und ist früh von zu Hause weg. Schon immer hat sie sich für Politik und Weltgeschehen interessiert, aber was jetzt alles passiert, macht ihr Sorgen. „Sind wir froh, dass wir in Österreich leben“, ist sie überzeugt.

Hermine Jirak hat die Kriegsjahre in Melk verbracht. „Ich hab‘ mich wahnsinnig gefürchtet. Die Luftangriffe waren schrecklich“. Die Kriegsjahre haben bei allen einen bleibenden, schmerzvollen Eindruck hinterlassen. Katherina Simon erinnert sich: „Wir haben nur Erbsen und Bohnen zu essen gehabt, und die mussten wir uns mit Essensmarken besorgen. Wir haben nur gearbeitet und geschuftet. Es war keine schöne Zeit.“

Die Dokumentation zeigt vor dem Hintergrund von 100 Jahren Niederösterreich, was für Menschen, die eine lange Geschichte erlebt haben, relevant ist und was ihr Leben bestimmt hat, auch im Kleinen, im Kreis der Familie oder Dorfgemeinschaft.

Redaktion

Sabine Daxberger