'ORF Initiative MUTTER ERDE: Bye, Bye CO2'

Universum Spezial

Rückkehr der Wildnis - Stößt die Natur an ihre Grenzen?

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Können sich Zivilisation und Wildnis vertragen, oder ist eine harmonische Nachbarschaft der beiden heutzutage bereits undenkbar?

Der Natur ihren freien Lauf lassen! Ein Weg, der vielen Menschen zeitgemäß erscheint. Zumindest, solange sie sich dadurch nicht selbst einschränken müssen. Wo Wildtiere Lebensraum beanspruchen, muss der Mensch zurückweichen. Aber ist er dazu noch bereit?

Ein UNIVERSUM SPEZIAL sucht Antworten auf diese und andere, ebenso spannende wie kontroversielle Fragen. In Österreich und in anderen Ländern dieser Welt.

So führt die abenteuerliche Filmreise unter anderem nach Brasilien ins Pantanal, wo der Bau einer Verbindungsstraße zu Paraguay und Bolivien aufgegeben werden musste, weil sich das Naturparadies buchstäblich dagegenstemmte.

Vogelperspektive auf eine unbefestigte Straße, die durch Sumpfland führt. Links und rechts sind Wasserflächen zu sehen, sonst sehr viel Grün und ein bewölkter Himmel. Im Vordergrund eine Brücke. Auf der Straße fährt weiter hinten ein Auto, das winzig erscheint.
ORF/Joao Marcos Rosa/Nitro
Die Transpantaneira führt über zahlreiche Brücken durch Sümpfe und Schwemmland. Als Verbindungsstraße zu Paraguay und Bolivien geplant, sollte sie den Viehtransport im Pantanal erleichtern. Das größte Binnenland-Feuchtgebiet der Erde machte dem Projekt aber einen Strich durch die Rechnung. Gerade einmal ein Drittel der Strecke wurde gebaut.

UNIVERSUM dreht in Ruanda, wo der Völkermord an den Tutsi das Land einst ins blutige Chaos gestürzt hat - und zugleich auch Fauna und Flora beinahe gänzlich zerstört hat. Mittlerweile konnten durch erfolgreiches „Rewilding“ Löwen und Nashörner zurück ins Land gebracht werden. Die Bevölkerung betreibt den Schutz der Wildnis auf beispielhaft strenge Weise, wie sonst kaum wo in Afrika.

Vom Farmland zurück zur Natur – Diese Idee verfolgt Familie Hanssen in Namibia mit ihrem Okonjima Nature Reserve. Die ehemalige Rinderfarm ist ein Vorreiter, wenn es darum geht Fauna und Flora in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen. Die Finanzierung läuft über den Tourismus und zeigt den Besuchern gleichzeitig, wie kostbar die Natur Namibias ist. Das lernen hier auch angehende Wildtierärzte.  Auf dem riesigen Gelände behandeln die Studenten Springböcke und Giraffen im Feld, und vertiefen damit ihr theoretisches Wissen, das sich zuvor im Lehrsaal in Windhoek angeeignet haben.

Ein Nashorn, im Vordergrund Büsche, im Hintergrund Bäume, blauer Himmel mit weißen Wolken.
ORF/Marc Kosak
Im Okonjima Nature Reserve in Namibia lebt eine kleine Population Nashörner. Die ehemalige Rinderfarm wird seit mehr als 30 Jahren in ihren Ursprungszustand zurückversetzt. Zäune werden entfernt, neue Wege werden angelegt, ein neues Wassermanagement (z.B. Anlegen von Tümpeln) soll Wasser für Trockenperioden speichern, invasive Pflanzen werden entfernt usw. Der Rückbau funktioniert so gut, dass die Nashörner im 220 Quadratkilometer großen Gebiet genug Nahrung finden und nicht zusätzlich gefüttert werden müssen.

„Leben und leben lassen“ lautet das Motto in einer kleinen Region im Nordwesten Indiens. Ein UNIVERSUM-Team trifft das Nomadenvolk der Rabari, das aus religiöser Überzeugung Seite an Seite mit Leoparden lebt, obwohl diese immer wieder Tiere aus ihren Herden töten.

Der Biber hat indessen nach 400 Jahren sein Comeback in Schottland feiern dürfen. Dort baut er nun seit kurzem wieder Burgen in freier Wildbahn. Der nächste Schritt soll die Rückführung des Wolfs auf die Insel sein. Doch die Menschen haben Angst vor ihm.

Wie auch in Österreich, wo der Wolf die Grenze nach Österreich nicht nur am sogenannten Grünen Band in Oberösterreich überschreitet - dort wo der Eiserne Vorhang jahrzehntelange Wildtierkorridore versperrt hat.

Wie viel Platz lässt Österreich der Wildnis außerhalb von Nationalparks und strengen Schutzzonen? Die ORF- Landesstudios machen sich davon ein Bild in allen Bundesländern. Wie arrangieren sich Landwirtschaft und Viehzucht mit Wolf, Bär, Fischotter, Wildschein & Co?

Wo gibt der Mensch mit aufwändigen Renaturierungsprojekten den Wildtieren nachhaltig Lebensraum zurück und leistet damit auch einen essenziellen Beitrag zum Klimaschutz? Inwieweit verträgt sich der Ausbau erneuerbarer Energie mit dem Schutz von ursprünglicher Natur und Wildnis?

Der Inn, türkises Wasser, rechts im Bild eine Schotterbank, an den Ufern Bäume, im Hintergrund Berge, strahlend blauer Himmel.
ORF/ecotone/© Christoph Walder
Der Innabschnitt bei Radfeld im Tiroler Unterland ist Teil der rund 100 Kilometer ungestauten und durch keine Querbauwerke unterbrochenen Flusstrecke des Tiroler Inn.

Das UNIVERSUM SPEZIAL „Rückkehr der Wildnis – Stößt die Natur an ihre Grenzen?“ ist ein ebenso berührendes wie informatives Programm, eine Sendung über das Neben-, Gegen- vor allem aber das Miteinander von Zivilisation und Wildnis. Vor der eigenen Haustür und am anderen Ende der Welt.

Moderation: Tarek Leitner und Christa Kummer