In zwei Teilen:

Universum

Kolumbien - Das entfesselte Paradies (1)

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Von der wilden, oft menschenleeren Pazifikküste hinauf zu den schneebedeckten Vulkanen der Anden.

Von den schier endlosen Weiten des Graslands am Orinoco tief hinein in die nahezu undurchdringlichen Regenwälder des Amazonas. Die neue bildgewaltige „Universum“-Produktion von Regisseur Harald Pokieser bietet in zwei Teilen – am Dienstag, dem 16. und 23. November, jeweils um 20.15 Uhr in ORF 2 – grandiose Einblicke in ein spektakuläres Naturparadies, das über ein halbes Jahrhundert lang Sperrgebiet war.

 

ORF/Cosmos Factory/Harald Pokieser

Gewalt, Drogen, der Bürgerkrieg. Das Leben der Kolumbianer kommt erst nach einem Friedensvertrag zwischen der Regierung und der FARC Guerilla im Jahr 2016 langsam wieder zur Ruhe. Nach und nach öffnet Kolumbien nun auch wieder die Tore zu Naturregionen und Nationalparks, die vor nicht langer Zeit noch schwer umkämpftes Kriegsgebiet waren. Kolumbien ist ein Land, das in der Dimension seiner Artenvielfalt kaum zu überbieten ist. Hier finden sich nahezu alle Ökosysteme und Klimazonen. Die ideale Grundlage für einen fast beispiellosen Reichtum an Fauna und Flora. Jaguar und Anakonda, Faultier und Harpyie, Hammerhai und Kondor – sie alle und noch so viele mehr sind Bewohner einer ebenso außergewöhnlichen wie ursprünglichen Wildnis – eines buchstäblich entfesselten Paradieses. „Kolumbien – Das entfesselte Paradies“ entstand als Koproduktion von Cosmos Factory Filmproduktion, ORF, PBS, NDR, ARTE und ORF-Enterprise.

 

Teil 1: „Zwei Flüsse“

 

Der erste Teil führt in den Osten Kolumbiens, der von zwei Flüssen beherrscht wird. Vom Orinoco und dem Amazonas. Sie sind Giganten, jeder auf seine Art. Im Reich des Amazonas steht dichter Regenwald, während der Orinoco und seine Nebenflüsse durch ein weites Grasland mit Seen und Auwäldern fließt. Die Llanos erstrecken sich allein in Kolumbien über 380.000 Quadratkilometer. Besonders spektakuläre Aufnahmen gelangen hier dem Kameramann Ivo Nörenberg. Mehrere Tage lang folgte er einem Jaguar-Weibchen mit Jungen und wurde sogar Zeuge einer Jagd. Das Grasland ist eine der größten Weideflächen der Erde, aber dennoch Wildnis. Millionen Rinder leben hier Seite an Seite mit einigen der größten Tiere der Llanos. Das „Universum“-Team konnte vier dieser Ikonen aus nächster Nähe filmen. Jaguar, Ameisenbär, Wasserschwein und Anakonda. Nur dem Orinoko-Krokodil durfte man sich nicht nähern. Und das nicht nur, weil es vom Aussterben bedroht ist. Sein Lebensraum liegt in einem Flusssystem, das als größter Drogenumschlagplatz des Landes gilt.

 

ORF/Cosmos Factory/Harald Pokieser

Regisseur Harald Pokieser: „Auf diese Bilder haben wir natürlich verzichtet. Es stimmt zwar, Kolumbien ist viel sicherer als früher, aber in manchen Ecken des Landes ist es noch immer sehr gefährlich. Nahe dem Orinoco wurden wir von erbosten Indigenen überfallen, die in Folge aber sehr freundlich zu uns waren. Sie wollten auf ihre Diskriminierung aufmerksam machen. Im Amazonasgebiet filmten wir einmal mit ausdrücklicher Genehmigung der FARC und am Rio Caquetá warnte uns ein Militärposten, dass wir nun eine sogenannte ‚Rote Zone‘ betreten, wo niemand für unsere Sicherheit garantieren könne. Glücklicherweise ist uns nichts passiert, aber natürlich hatten wir immer ein mulmiges Gefühl.“

 

Das Einzugsgebiet des Amazonas beginnt in Kolumbien am Fuß der Anden und reicht im Südosten bis ins Dreiländereck mit Brasilien und Peru. Dort breitet sich eine der spektakulärsten Wasserlandschaften der Erde aus – die Varzea. Ein Regenwald, der über viele Monate immer wieder überflutet wird und bis zu den Baumkronen unter Wasser steht. Die tierischen Stars dieser Region sind Zwergseidenäffchen, die kleinsten Affen der Welt, Faultiere und ein ganz besonderer Vogel, der Fadenpipra. Kaum ein anderer Vogel tanzt wie er. Das Team rund um Regisseur Pokieser war für den ersten Teil dieser Dokumentation auch bei den Muinane-Indianern am Rio Caquetá zu Gast. Bei einem Volk, das fern der Zivilisation lebt, alte, naturnahe Traditionen pflegt und doch mit der Zeit geht. 

  

Teil 2: „Wildes Meer und eisige Gipfel“

 

Der zweite Teil der großen „Universum“-Kolumbien-Expedition führt das Publikum in zwei Regionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zu Beginn geht es an die entlegene, kaum besiedelte Pazifikküste.

 

ORF/Cosmos Factory/Harald Pokieser

Harald Pokieser: „Ich bin seit 30 Jahren als Regisseur in aller Welt unterwegs, aber diese Landschaft hat mich buchstäblich umgehauen. Die bizarren Felsinseln, ein Regenwald, der von den Steilhängen buchstäblich ins Meer stürzt, dieser ständige Wechsel zwischen strömendem Regen und Sonne, der warme, stürmische Pazifik und mittendrin Tausende Buckelwale. An guten Tagen erlebt man das alles während einer kurzen Bootsfahrt, man gerät in einen Rausch der Sinne“.

 

Im Sommer bringen hier die Buckelwale ihre Kälber zur Welt und in den nahen Mangroven jagen Fische nach Krabben. Doch damit nicht genug. Vor der Küste Kolumbiens liegt die Felsinsel Malpelo. An ihren Steilhängen tauchte Kameramann Nuno Sá zwischen Millionen Schwarmfischen, Hammer- und Seidenhaien und filmte als erster den eleganten Hochzeitstanz der Muränen.

 

ORF/Cosmos Factory/Harald Pokieser

Der anschließende Aufstieg in die Anden gleicht der Reise zu einem fremden Planeten. Aus der zentralen Kordillere ragen 5.000 Meter hohe Vulkane, Los Nevados, die Schneeberge. Der aktivste und gefährlichste unter ihnen ist der Nevado del Ruiz. Er ist von einem Gletscher bedeckt und zugleich von einer zauberhaften Landschaft umgeben, dem Paramó. Hier stehen Wälder aus Riesenblumen, die man Schopfbäume nennt. In den Anden sind der Brillenbär, der Kondor und eine flirrende Schar von Kolibris die Hauptdarsteller.

 

„Kolumbien – Das entfesselte Paradies“ – ein mitreißendes „Universum“, das von einem Land und seiner wilden Natur erzählt, die selbst heute noch für die meisten Menschen dieser Erde nur schwer zugänglich sind.

Gestaltung

Harald Pokieser