In zwei Teilen:

Universum

Afrika von oben (1) - Die Kraft des Wassers

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Aus der Vogelperspektive entfalten sich Landschaften, die seit Jahrtausenden von Flüssen, Seen und Ozeanen geformt werden - eine neue Seite des für seine Trockenheit berüchtigten Kontinents Afrika.

Tosend und unaufhaltsam stürzen Millionen Liter Wasser über felsige Klippen in die Tiefe. Teil 1 des neuen „Universum“-Dreiteilers „Afrika von oben“ von Andrew Zikking – „Die Kraft des Wassers“ – zeigt die lebensspendende und zugleich gewaltige Wirkung des Wassers auf die afrikanische Kultur, die dem Zyklus von Regen und Trockenheit, von Wasserholen und Bewahren unterworfen ist. Teil 2 und 3 folgen am Dienstag, dem 15. Oktober.

Flüsse als Lebensadern

Der längste Fluss Afrikas, der 6.500 Kilometer lange Nil, erstreckt sich über elf Länder und bringt Leben in die Wüste. An seinen Anfängen enthüllt er seine wilde und ungezähmte Natur, der sich nur wenige zu stellen wagen. Doch es ist nicht immer schiere Größe, die beeindruckt. Angespanntes Warten tausender Gnus vor dem Ufer des Maras, etwa 150 Kilometer weiter östlich des Nils. Der Fluss führt das ganze Jahr über Wasser und ist eine natürliche Barriere für diese riesigen Huftierherden auf ihrer zirkulierenden Wanderung nach frischen Weidegründen. Wer wagt den ersten Sprung über den steilen Hang? Wer stellt sich den gefährlichen Herausforderungen wie der Strömung und den lauernden Krokodilen, die auf diese Überquerung angewiesen sind? Wasser ist in Afrika eben nicht nur Leben spendend, sondern auch eine ständige Herausforderung für seine Bewohnerinnen und Bewohner.

Der Blick aus dem All bietet in diesem „Universum“ eine neue Perspektive auf die Gestaltungskraft des Wassers, besonders sichtbar bei den Überschwemmungen des artenreichen Okavango-Deltas in Botswana.

Ein Fluss mäandert durch eine Landschaft, die weite Ebene ist grün bewachsen
ORF/Off The Fence/Claudio Velàsquez Rojas/Werner Hefer
Der Okavango Fluss an der Grenze zwischen Namibia und Botswana

Jedes Jahr verwandelt das saisonale Hochwasser das Land in eine üppige Oase. Über 11 Billionen Liter Wasser strömen ins Delta und schaffen ein Mosaik aus Sümpfen, Kanälen und Feuchtgebieten. Dieses dynamische System ist ständig im Wandel und bietet Lebensraum für eine erstaunliche Vielfalt an Tieren, die hierherkommen, um zu trinken, zu jagen und zu brüten. Die stetige Veränderung und das Zusammenspiel von Wasser und Land machen das Okavango-Delta zu einem einzigartigen Ökosystem, das im globalen Maßstab seinesgleichen sucht.

Leben am Limit

Afrika beherbergt auch weniger bekannte, aber ebenso faszinierende Wasserwelten, wie die Soda-Seen. Diese Gewässer gelten aufgrund ihres hohen Salzgehalts als lebensfeindlich, dennoch bieten sie den größten Kolonien von Zwergflamingos eine Heimat. Von oben betrachtet, formt sich durch sie ein extravagantes pinkes Schauspiel, das die unwirtliche Umgebung in ein lebendiges Farbenmeer verwandelt.

Unzählige rosa Tupfen auf dunkler Oberfläche. Es sind Flamingos, die von oben aufgenommen wurden und die in dunklem Wasser stehen.
ORF/Off The Fence/James Bishop/Barnaby Johnson
Flamingos im Lake Elementaita, einem Sodasee in Kenia

Oder auch der Ossa-See in Kamerun. Hier bedroht die invasive Pflanze Salvinia molesta das Überleben der seltenen Rundschwanzseekuh, indem sie den See durch ihr schnelles Wachstum komplett überwuchert und so dem Wasser Sauerstoff entzieht. Doch es gibt Hoffnung: Ein engagiertes Team von Umweltschützern kämpft darum, die Pflanze zu entfernen und das Zuhause der Seekühe zu retten.

Wasser pulsiert im Körper Afrikas und prägt das Leben seiner Bewohnerinnen und Bewohner wie kein anderes Element. In Sambia, im Sambesi-Gebiet, feiert das Volk der Lozi mit der Kuomboka-Zeremonie das jährliche Hochwasser. Dieses Fest, das den Umzug aus den Überschwemmungsgebieten zelebriert, verdeutlicht, wie tief verwurzelt das Wasser in den Kulturen und Traditionen Afrikas ist.

„Afrika von oben – Die Kraft des Wassers“ erzählt mit neuen Geschichten und Perspektiven von Tieren, die dem Wasser folgen, und von Menschen, die im Einklang mit ihm leben.

Zwei mit Papyrus-Bündeln beladene Boote auf einer Sandband, sie liegen zur Hälfte im Wasser. Vier Männer befinden sich am Ufer, jeweils einer im Bug der Boote.
ORF/Off The Fence/Claudio Velàsquez Rojas/Werner Hefer
Arbeiter am Ufer des Okavango in Botswana nutzen den Wasserweg, um Papyrus zu transportieren

Es ist die Erzählung von einer konstant neu geformten Natur, einem schützenswerten Artenreichtum und Kulturen, die nicht nur vom Rhythmus des Wassers geprägt sind, sondern auch aktiv daran arbeiten, diese wertvolle Ressource für zukünftige Generationen zu bewahren.

Ein Film von Andrew Zikking.

Mittwoch, 16.10., 00:10 Uhr
Afrika von oben - Zukunft trifft auf Tradition
Dienstag, 15.10., 20:15 Uhr
Afrika von oben (2) - Wildnis der Extreme

Bearbeitung

Judith Doppler