Universum

Deutschlands Naturschätze - Von den Alpen bis zur Nordsee

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Deutschland ist ein Land der Kontraste. Von der Zugspitze, dem höchsten Berg, bis zum tiefsten See, von der kleinsten Hallig bis zur größten Insel Rügen mit ihren spektakulären Kreidefelsen.

Wenn am 14. Juni 2024 die Fußball-EM beginnt, werden sich alle Augen auf Deutschland richten. Doch was hat der Gastgeber abseits der Stadien zu bieten? Ein „Universum“ in Spielfilmlänge zeigt „Deutschlands Naturschätze – Von den Alpen bis zur Nordsee“ in atemberaubenden Bildern. Der Film ist eine Produktion von Doclights im Auftrag des ORF.

Die neue „Universum“-Dokumentation von Beatrix Stoepel porträtiert die Vielfalt an Lebensräumen unseres nördlichen Nachbarn, stellt seine Tierwelt in emotionalen Geschichten vor, präsentiert weltberühmte Sehenswürdigkeiten, aber auch unbekannte Naturjuwele.

Erfolgsgeschichten für den Artenschutz

Der Film folgt dabei den Superlativen des Landes. Vom Wattenmeer der Nordsee, dem größten Nationalpark, bis zu den markanten Felsen der Sächsischen Schweiz – Deutschlands formenreiches Mittelgebirge. Hier bilden Schluchten, Ebenen und bizarre Felsen ein ideales Brutrevier für den Wanderfalken – das schnellste Tier der Welt. Er gilt als Erfolgsgeschichte des Naturschutzes. Die Vögel waren in den 1970er Jahren ausgesprochen selten geworden. Sie wurden gejagt und ihre Eier durch den Einsatz des Insektengifts DDT brüchig. Dank konsequenter Schutzmaßnahmen brüten in Deutschland heute wieder an die 1.500 Paare.

Der Harz wiederum ist die einzige Region Deutschlands, in der die scheue Wildkatze niemals ausgestorben ist und regelmäßig für Nachwuchs sorgt. Und das, obwohl alljährlich über eine Million Touristinnen und Touristen den mit gut 1.140 Metern höchsten Gipfel Norddeutschlands – den Brocken – stürmen. Er ist als „Blocksberg“ bekannt. Ende April zelebriert man hier die Walpurgisnacht. Dann sollen sich sämtliche Hexen versammeln. Ein uralter Volksglaube, der sich bis heute hält.

Ein rötlicher Felsen, der an einen Tisch erinnert. Er hat einen schmalen Fuß und ein breites Oberteil, auf ihm wächst eine kleine Kiefer. Büsche und Bäume umgeben den Felsen.
ORF/Doclights GmbH/NDR Naturfilm/Klaus Weißmann
Der Teufelstisch ist das Wahrzeichen des Pfälzerwaldes. Der Pilzfelsen ist 14 m hoch und durch Erosion entstanden, die die weicheren Teile abgetragen hat.

Deutschland ist ein Land der Sagen und Mythen. Ob der Teufelstisch im Pfälzerwald oder das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald, das an die Schlacht gegen die Römer erinnert. So soll auch der Blautopf im Süden Deutschlands Eduard Mörike zu seiner „Historie von der schönen Lau“ inspiriert haben. Die Statue einer Wassernixe erinnert noch daran. Zudem ist die Karstquelle das Tor zu einem riesigen Höhlensystem. Erst in den 1950er Jahren gelangten Taucher bis zum 22 Meter tiefen Grund und entdeckten den Eingang. Ihnen eröffneten sich faszinierende Tropfsteinhöhlen sowie ein unterirdischer See.

Das Becken einer leuchtend blauen Karstquelle, am Ufer liegt ein historisches Hammerwerk.
ORF/Doclights GmbH/NDR Naturfilm/Wolf Wichmann
Der Blautopf erhielt seinen Namen durch die intensive Farbe seines Wassers. In gut 20 Meter Tiefe liegt der Eingang zu einem weitverzweigten Höhlensystem.

Einen deutlich herberen Charme versprüht Ostfriesland, wo die Natur und ihre Bewohner den Launen der Nordsee ausgesetzt sind. An einer Stelle nimmt sie Land, an anderer baut sie es wieder auf. Jede Sandbank kann somit Ausgangspunkt für eine neue Insel sein. Auch die sieben Ostfriesischen Inseln entstanden auf diese Weise – vor Tausenden Jahren. Der Kniepsand auf der Nordfriesischen Insel Amrum ist Deutschlands breitester Strand und wichtiger Zufluchtsort für Seehunde und Kegelrobben. Er wird bei Flut nicht überschwemmt und bildet so einen natürlichen Hochwasserschutz.

Touristische Hotspots und ihre tierischen Bewohner

Abseits der Strandidylle pulsieren Deutschlands Millionenstädte. Auch in diesen Welten aus Stahl und Beton haben Wildtiere ein Zuhause gefunden.

Drei Seehunde liegen auf Sand, im Hintergrund Häuser.
ORF/Doclights GmbH/NDR Naturfilm
Ein nicht alltägliches Bild: rastende Seehunde vor dem Hamburger Stadtteil Blankenese

In Hamburg kümmert sich ein Schwanenvater exklusiv um das Wohl der stolzen Wasservögel und im Schatten des Brandenburger Tors ziehen Füchse ihre Jungen auf. Die schlauen Tiere haben sich nicht ohne Grund mitten in der Großstadt angesiedelt. Es herrscht ein überaus reichhaltiges Nahrungsangebot. Denn in Berlin tummeln sich etwa acht Millionen Ratten, ähnlich viele Mäuse – mehr als genug, um bis zu 15.000 Füchse zu ernähren.

Im Winter zieht es nicht nur viele Münchner auf die Zugspitze – mit knapp unter 3.000 Metern Deutschlands höchster Berg, an der Grenze zu Österreich gelegen. Nur 250 Meter niedriger ist der Watzmann im südöstlichsten Zipfel des Landes. Er ist der einzige deutsche Alpennationalpark und bietet ideale Bedingungen für ein Tier, das für Berge und Kälte geschaffen ist: die Gämse.

Betrachtet man den Königsee, Bayerns tiefsten See, am Fuße des Watzmanns von oben, könnte man meinen, es handle sich um einen norwegischen Fjord. Zum Schutz der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt ist es mittlerweile strikt untersagt, den See zu umwandern.

Unser Nachbarland Deutschland hat auch abseits touristischer Pfade viel zu bieten – eine faszinierende Tierwelt, beeindruckende Naturschauspiele, aber vor allem eine erstaunliche Vielfalt.

Bearbeitung: Birgit Skulski

Regie

Beatrix Stoepel