'Wunder der Karibik' 4. und letzter Teil:

Universum

Wale und Vulkane - Die Riesen der Karibik

Die Riesen der Karibik - Wale und Vulkane

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Die Karibik ist für ihren Artenreichtum bekannt. Doch eine Ursache dafür ist gleichzeitig auch eine große Gefahr: der Vulkanismus.

Auf den Antillen-Inseln Dominica und Guadeloupe hat dieses Naturphänomen viele Gesichter: Es gibt kochende Seen, giftige Schwefelaustritte, blubbernde Flachwasservulkane und – in Tausenden Metern Tiefe – die „Schwarzen Raucher“, die Tiefseevulkane. Gerade weil die Kräfte aus dem Erdinnern so rasend schnell zerstören, entstehen auch immer wieder neue Nischen. „Die Riesen der Karibik – Wale und Vulkane“, der vierte und letzte Teil des „Universum“-Vierteilers „Wunder der Karibik“, zeigt am Dienstag, dem 6. Juli, um 20.15 Uhr in ORF 2, wie hier eine unglaubliche Tier- und Pflanzenwelt entstehen konnte – über wie auch unter Wasser.

 

Im Bild: Junge Pottwale bleiben mehrere Jahre bei der Mutter.
ORF/BR/Flowmotion Film
Im Bild: Junge Pottwale bleiben mehrere Jahre bei der Mutter.

Vulkanismus zerstört nicht nur. Das zeigt sich etwa daran, dass die hohen Vulkankegel Wolken anziehen und an ihren fruchtbaren Hängen ausgedehnte Regenwälder entstanden sind. Im Laufe der Evolution haben sich an den steilen Berghängen der Vulkane riesige Frösche und Insekten entwickelt, wie der mehr als 15 Zentimeter lange Nashornkäfer. In den oft tief eingeschnittenen Tälern haben Arten ihren Lebensraum, die es in dieser Form zum Teil nur hier gibt. Denn Vulkanausbrüche sorgen für neue Gegebenheiten und trennen die Arten nicht selten voneinander. Die Lavaströme können dafür sorgen, dass sich der Lebensraum von Tieren und Pflanzen verkleinert. Das gilt speziell für extrem langsame Tiere, für die die vom Vulkanismus geformten, tief eingeschnittenen Canyons schwer überwindbare Hindernisse darstellen. Kurzlebige Arten wie etwa Stab- und Gespenstschrecken entwickeln in dieser Isolation rasch Unterarten, die sich spezialisiert haben: So fressen die meisten Schrecken nur noch die Blätter von ein oder zwei Pflanzenarten, die es im nächsten Tal schon nicht mehr gibt. Die Pottwale von Dominica fressen kleinere Tintenfische als anderswo, tauchen viel öfter pro Tag und leben anders als ihre Artgenossen in direkter Küstennähe. Sie haben aufgehört zu wandern und erziehen ihren Nachwuchs gemeinsam. Doch ihre Population schrumpft. Wird die Entwicklung nicht gestoppt, wird es hier wohl schon 2030 keine Pottwale mehr geben. Ähnliches gilt für Lederschildkröten oder Riesenfrösche, die hier immer noch gejagt werden.

 

Im Bild: Das Champagne Reef ist ein Unterwasservulkan.
ORF/BR/Flowmotion Film
Im Bild: Das Champagne Reef ist ein Unterwasservulkan.

Florian Guthknechts „Universum“-Dokumentation ist nicht nur eine Reise zu einzigartigen Tieren – die Dreharbeiten begleiten auch Einheimische sowie Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die versuchen, die zerstörerischen Entwicklungen aufzuhalten.

 

Der „Universum“-Vierteiler „Wunder der Karibik“ entstand als ORF/BR-Koproduktion mit Guthknecht-Film und Blue Paw und Ruebe-Film.