
Universum
Frost - Meine Eisbärin auf Spitzbergen
Seit zwanzig Jahren ist das arktische Inselreich von Spitzbergen die zweite Heimat des Norwegers Asgeir Helgestad. Als Naturfilmer zieht es ihn immer wieder zu dem abgelegenen Archipel im Nordpolarmeer.

Kaum ein anderer kennt die eisige Welt so gut wie er. Das erstaunliche Licht, die weite Landschaft, die Stille und das Gefühl, allein mit der Natur zu sein, faszinieren den Naturfilmer immer wieder aufs Neue.
Liebe auf den ersten Blick
Im Jahr 2013 begegnet Asgeir zwei kleinen Eisbären und ihrer fürsorglichen Mutter. Vom ersten Moment an erobert die kleine Familie sein Herz. Der liebevollen Bärenmutter gibt er den Namen „Frost“. Im Laufe der nächsten vier Jahre sucht Asgeir immer wieder nach ihr und ihren Jungen.
Doch mit steigenden Temperaturen sorgt der Klimawandel für dramatische Änderungen im Lebensraum von „Frost“ und ihrer Familie. Die ehemaligen Jagdgründe der Eisbären werden immer seltener, denn das Eis schmilzt in extremem Tempo dahin. Fjorde, die einst monatelang von einer Eisdecke überzogen waren, sind nun eisfrei. Mit dem Rückgang des Eises verschwinden die Ruheplätze und Kinderstuben der Robben und mit ihnen die Nahrungsgrundlage der Eisbären. „Frost“ muss nun immer weitere Strecken zurücklegen, um Robben für sich und ihre Jungen zu jagen.

In dieser Welt im Umbruch ist Asgeir fest entschlossen, “seine“ Eisbärin wiederzufinden. Auf der Suche nach „Frost“ dokumentiert er in wunderschönen Bildern, wie Gletscher schmelzen und ganze Landschaften aus Eis immer schneller schwinden und wohl schon bald ganz verloren gehen werden.
Magische Momente im Kreislauf der Natur
Noch zeigt sich die eisige Natur Spitzbergens in überwältigender Schönheit. Magisch erleuchten Mond, Sterne und spektakuläre Polarlichter die langen Winternächte. Nach vier langen Monaten zeigt sich die Sonne wieder über dem Horizont und Svalbard, wie die Inselgruppe in Norwegen genannt wird, erwacht zum Leben: Mit den länger werdenden Tagen entwickeln sich winzige Algen unter dem Eis. Sie ernähren Krebse, von denen wiederum Vögel und Wale leben. Krabbentaucher, Dickschnabellummen, Dreizehenmöwen, Gänse und Seeschwalben bevölkern nun die Inseln. Die Polarbären, die der Eisgrenze nicht nach Norden gefolgt und geblieben sind, müssen sich nun mit Eiern und Vogelküken begnügen.
Einfühlsam und anrührend erzählt „Frost - Meine Eisbärin auf Spitzbergen" wie wundervoll und zerbrechlich die eisige Welt der Arktis ist. Der Film erinnert uns eindringlich in phantastischen Bildern, was wir verlieren, wenn wir nicht bald umdenken.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der vor uns liegenden Jahre. Besonders bemerkbar macht sich das an den Polen der Erde, das arktische und antarktische Eis schmilzt in rasantem Tempo. Die dramatischen Auswirkungen sind noch nicht absehbar. Sicher aber ist, dass wir Menschen die globale Erwärmung forcieren. Es liegt damit auch in unserer Hand, welche Zukunft Eisbären auf unserem Planeten haben werden.
Gestaltung
Asgeir Helgestad
Bearbeitung
Margarita Prybil