
Universum
Die Victoriafälle - Afrikas Garten Eden
„Der Rauch, der donnert“, sagen die Einwohner Sambias zum größten Wasserfall Afrikas. An der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia stürzt der Sambesi aus seinem fast zwei Kilometer breiten Flussbett, in dem sich zahlreiche Binneninseln befinden, über mehrere Fälle rund 120 Meter in die Tiefe. Faszinierende Einblicke in das opulente Naturspektakel bietet die „Universum“-Dokumentation „Die Victoriafälle – Afrikas Garten Eden“ des deutschen Naturfilmers Thomas Behrend (ORF-Bearbeitung: Birgit Skulski). Der Film entstand als Koproduktion von ORF, WDR, ARTE und Blue Planet Film.
Lebensspendende Gischtwolken
1855 entdeckt der schottische Missionar und Forscher David Livingstone als erster Europäer die gigantischen Victoriafälle. Tief beeindruckt beschreibt er den Wasserfall als das Schönste, das er je in Afrika zu Gesicht bekam. Er benennt ihn daraufhin nach seiner Königin – Victoria. Tatsächlich sind die Wasserfälle bis heute ein beeindruckendes Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Und sie haben ganz konkrete Auswirkungen: Denn durch den Sprühnebel der herabstürzenden Wassermassen entstand auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserfälle ein Miniaturregenwald, der Tieren ganzjährig einen fruchtbaren Lebensraum samt ausreichend Nahrung bietet. Jenseits des Waldes ist das Land trocken und geht fast nahtlos in die Savanne über.

Refugium in der Trockenzeit
Gerade in der Trockenzeit beginnt daher eine ungewöhnliche Migration: Elefantenfamilien kommen aus dem rund 100 Kilometer entfernten Hwange Nationalpark in Simbabwe hierher.

Während in ihrer Heimat alles vertrocknet ist, gibt es oberhalb der Victoriafälle eine Vielzahl von immergrünen Inseln: Kleine Oasen, in denen die Elefanten die Zeit der Dürre verbringen. Mehrmals pro Woche müssen sie auf andere Binneninseln wechseln, sonst wären diese schnell leergefressen. Dadurch kommt es zu einem wundervollen Spektakel: Überall schwimmen Elefanten, aneinandergereiht wie an einer Perlenschnur, durch den Sambesi. Aber nicht nur die Elefanten unterliegen dem ständigen Wandel zwischen Trocken- und Regenzeit.

Marabus, aus der Familie der Störche, und Paviane sind besonders betroffen – in der Trockenzeit geht es für sie um Leben und Tod. Nur durch ungewöhnliche Strategien haben sie eine Chance zu überleben.
Gestaltung
Thomas Behrend
Bearbeitung
Birgit Skulski