Universum
Gefiederte Nachbarn - Die bunte Welt der Gartenvögel
In der Natur spielen sich die aufregendsten Geschichten manchmal unmittelbar vor des Menschen Augen ab – und doch bleiben sie verborgen. „Universum“ zeigt ein solch geheimes Naturjuwel: „Gefiederte Nachbarn – Die bunte Welt der Gartenvögel“ ist das erstaunliche Porträt eines heimischen Gartens und seiner tierischen Bewohner. Diese aufwendig produzierte Dokumentation der Filmemacher Mario Kreuzer und Leander Khil zeigt die ausgeklügelten Verhaltensweisen von Singvögeln, deren perfekte Anpassungsfähigkeit und den täglichen Überlebenskampf.
Seltene Verhaltensweisen
Das Kamerateam rund um Mario Kreuzer und Leander Khil konnte bislang unbekannte Verhaltensweisen von Gartenvögeln dokumentieren. Mit einer Spezialkonstruktion ist es gelungen, die Brut des Mauerseglers aus der Nähe zu filmen. Abgesehen davon wurde für die „Universum“-Produktion modernste Technik eingesetzt: Neben Kameras mit 5K-Auflösung und hochwertigen Drohnen wurden stark vergrößernde Teleskop-Objektive benutzt. Diese erlauben detaillierte Nahaufnahmen, selbst von kleinsten Arten.
Im Fokus stehen etwa der kleinste Vogel Europas, das Wintergoldhähnchen, der Vogel mit der größten Beißkraft der Welt, der Kernbeißer, oder der wendigste aller Jäger, der Sperber. Zum ersten Mal überhaupt konnten die Naturfilmer dokumentieren, wie eine Kohlmeise eine nahe verwandte Vogelart frisst. Etwa zwei Jahre lang hat das Kamerateam gedreht – das Resultat sind spektakuläre und teils überraschende Aufnahmen.
Vielfältige Vogelwelt
Schauplatz des Naturfilms ist ein großzügiger Garten am Stadtrand von Klagenfurt. Rund 70 Vogelarten können an vergleichbaren Orten im Lauf eines Jahres vorkommen.
Der Winter stellt die Vögel vor zahlreiche Herausforderungen. Ihr hoher Stoffwechsel zwingt sie, ständig Nahrung aufzunehmen. Aber das von Menschen angebrachte Futterhaus ist nicht sicher: Der Sperber hat seine Beute schon ins Visier genommen. Und wenn der Nahrungsmangel die kleineren Arten an ihre körperlichen Grenzen bringt, wird sogar einer der Singvögel zum fleischfressenden Räuber.
Im Frühling finden sich die Paare zusammen und ziehen ihren Nachwuchs groß. Die Rotkehlchen haben einen schweren Start in die Brutsaison. Die Hauskatze stellt sich ihrem Liebesglück in den Weg. Und auch die Feldsperlinge haben mit dem gefährlichsten Räuber im Garten zu kämpfen. Aber das Paar lässt nicht locker und bringt dem Katzenterror zum Trotz doch noch eine Brut zum Ausfliegen. Und auch andere Jäger nutzen das Angebot an Eiern und Küken – sogar eine Äskulapnatter macht sich in den Bäumen auf die Suche nach Vogelnestern.
Selbst den erfahrenen Ornithologen Leander Khil hat das – während der Dreharbeiten – beobachtete tierische Verhalten überrascht: „Als das Buchfinken-Weibchen sein Nest fertig gebaut hatte, verschlechterte sich das Wetter. Die Stelle war exponiert und dem Regen ausgesetzt. Das Weibchen beschloss kurzerhand, das ganze Nest wieder abzutragen und an einem überdachten Platz wiederaufzubauen. Das habe ich noch nie beobachtet.“
Im Sommer verlassen viele Jungvögel fast zeitgleich ihre Nester. Die unerfahrenen Jungen sind speziell in den ersten Tagen leichte Beute für andere Arten. Um die Sommerhitze zu überstehen, weichen einige Vögel in nahegelegene Parks aus. Manche nutzen den sprudelnden Trinkbrunnen auch für ein ausgiebiges Bad und vergessen dabei völlig auf die Gefahren um sich herum – etwa den Sperber, den wendigsten aller Vogeljäger. Dieser schlägt gnadenlos zu.
„Gefiederte Nachbarn – Die bunte Welt der Gartenvögel“ entstand als Koproduktion von ORF und PKM Film in Zusammenarbeit mit ORF Enterprise, gefördert von der Carinthian Filmcommission.
Audiodeskription gefördert von VGR GmbH
Gestaltung
Mario Kreuzer
Leander Khil