Universum

Naturparadies Seefeld - Im Reich des Wanderfalken

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Wie wehrhafte Burgmauern aus uralten Zeiten wirken die Gipfel rund um das Seefelder Hochplateau – Karwendel und Wettersteingebirge schirmen ein einzigartiges Naturparadies vor dem allzu leichten Vordringen der Zivilisation ab.

Im Grenzgebiet von Tirol und Bayern hat sich eines der größten Wildnisgebiete der Alpen erhalten – mit einer Vielfalt an tierischen und pflanzlichen Überlebenskünstlern. Allen voran dem Wanderfalken, dem schnellsten Beutegreifer der Tierwelt. Die bildgewaltige „Universum“-Dokumentation „Naturparadies Seefeld – Im Reich des Wanderfalken“ von Manfred Corrine porträtiert einen faszinierenden alpinen Lebensraum anhand der Geschichte eines Wanderfalken – eines der am schwersten zu filmenden Tiere.

Raue Bergwelt

Das auf 1.200 Metern Höhe liegende Seefelder Plateau und die es begrenzenden Gebirgszüge sind ein hochdynamischer Lebensraum, geprägt von rauen klimatischen Bedingungen. Vor allem die langen Winter mit Schneereichtum und Kälte prägen die Natur, aber auch heftige, aus Süden kommende Regenfälle, die sich an den mächtigen Bergflanken aufgestaut haben.

Auf einem moosbewachsenen Stein der von reißendem Wasser umgeben ist, sitzt eine Wasseramsel. Ihr Kopf ist gesenkt, sie blickt Richtung Wasser.
ORF/Interspot Film/Franz Hafner
Wasseramseln ernähren sich von Insekten, die sie auf Tauchgängen erbeuten

Es ist eine Region, die von Anpassungskünstlern bewohnt wird, die zwischen tiefen Tälern und Schluchten und Berggipfeln mit beinahe 3.000 Metern Höhe ihr Zuhause gefunden haben. Sie sind die Protagonisten dieses Films: Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere, Wasseramseln und Alpenskorpione. Im Mittelpunkt steht aber ein ganz besonderer Vogel: der Wanderfalke, der mit atemberaubenden 300 Kilometern pro Stunde auf Jagdflügen unterwegs ist.

Ein erwachsener Wanderfalke vor einem Felsvorsprung, auf dem sich ein Junges befindet. Der Federwechsel hat bereits eingesetzt. Ein zweiter Jungvogel wird vom ersten fast vollständig verdeckt.
ORF/Interspot Film/Ingemar Arnold
Wanderfalken bauen keine Nester. Sie nutzen kleine Höhlen, Felsvorsprünge oder verlassene Nistplätze von anderen Vögeln.

Manfred Corrine und seine Kamerateams haben ein Brutpaar ein Jahr lang begleitet – von den eindrucksvollen Balzflügen im Frühjahr über die Aufzucht der Jungen, das Ausfliegen der neuen Generation bis zu deren ersten Jagdversuchen.

Gestaltungskraft des Wassers 

Die Natur des Seefelder Plateaus ist nicht nur von wilden Gebirgsflanken geprägt, sondern von unzähligen Quellen, die aus dem Kalkgestein entspringen und das einzigartige Landschaftsbild dieser Region prägen und formen. Die ungebändigte Kraft des Wassers in den unverbauten Flüssen des Karwendels bietet das Laichgebiet für eine selten gewordene Fischart: die Tiroler Urforelle. Beinahe ausgestorben, ist sie ein Indikator für hohe Wasserqualität. Neben der Urforelle ist das Karwendel auch Lebensraum für weitere seltene Spezies wie den Flussuferläufer. Dieser seltenen Vogelart wurde durch ein Schutzprogramm des Naturparks Karwendel ein Rückzugsort im Herzen dieser Gebirgswelt geschaffen. Umgeben werden die Bergflüsse von ursprünglichen Wäldern, in denen durch Schutzmaßnahmen Lebensraum für weitere anspruchsvolle Bewohner bewahrt werden konnte. Einer von ihnen ist der Dreizehenspecht, der durch intensive Forstwirtschaft aus vielen anderen Wäldern bereits verdrängt wurde. So hat auch der Mensch seinen Beitrag dazu geleistet, dass dieses Naturparadies bewahrt werden kann – neben den mächtigen Bergen, die das Seefelder Plateau umgeben und damit eine einzigartige Wildnis erhalten – das Reich des Wanderfalken.

Schneebedeckte, hohe Gebirgszüge, die Sonne steht tief. Der Himmel wechselt von blau in ein zartes Orange in Horizontnähe. Die Wolken bilden ein streifenförmiges Muster.
ORF/Interspot Film/Florian Albert
Die Pleisenspitze im Karwendel in Tirol

Regisseur Manfred Corrine zu den Dreharbeiten: „Wenn man vom Seefelder Plateau aus das Karwendelgebirge das erste Mal betritt, ist man von seiner Unberührtheit überrascht. Die Dynamik des Lebensraums fällt sofort auf. Man sieht die landschaftsgestaltende Kraft des Wassers, wenn man durch Schluchten geht oder über Schotterbänke wandert. Diesen ersten Eindruck habe ich versucht zu vermitteln. Unser Protagonist, der Wanderfalke, der uns durch diesen Film führt, fliegt leider bis zu 300 Stundenkilometer schnell. Damit ist es ihm gelungen, mich und meine hochprofessionellen Kameramänner, die vieles gewohnt sind, immer wieder an unsere Grenzen zu bringen. Dennoch sind uns spektakuläre Aufnahmen gelungen.“ Mit vier Kamerateams verteilt auf 80 Drehtage wurde der einmalige Charakter dieser Gebirgswelt eingefangen. Die Teams waren dabei vom Seefelder Plateau bis zur höchsten Spitze des Karwendels in allen Landschaften der Region unterwegs und trotzten auch den Schneemassen, um die Bewohner dieses Gebiets im Jahreslauf zu begleiten.

 

„Naturparadies Seefeld – Im Reich des Wanderfalken“ entstand als Koproduktion von ORF und Interspot Film, gefördert von Fernsehfonds Austria und Cine Tirol, in Zusammenarbeit mit der Olympiaregion Seefeld und ORF-Enterprise.

Audiodeskription gefördert von VGR GmbH

Gestaltung

Manfred Corrine