2. und letzter Teil:

Universum

Österreichs Erbe für die Welt - Meisterwerke, Urwälder und Prachtbauten (2)

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Österreichs wertvollste Schmuckstücke stehen als „Erbe der gesamten Menschheit“ unter internationalem Schutz der UNESCO.

Spektakuläre Bauwerke, Belege versunkener Kulturen, zeitlose Siedlungen, uralte Stadtkerne und der regionale Reichtum der Natur. Die neue „Universum“-Produktion „Österreichs Erbe für die Welt – Meisterwerke, Urwälder und Prachtbauten“ von Regisseur Georg Riha fasst Österreichs vielfältiges Welterbe erstmals filmisch zusammen. Der zweite und letzte Teil der beeindruckende Entdeckungsreise führ über Dächer, Seen, Flüsse, Berge und Täler.

Anlass des Doku-Zweiteilers ist das internationale Welterbe-Übereinkommen, das den Schutz von Kultur- und Naturdenkmälern von außergewöhnlichem universellem Wert garantieren soll. Vor 50 Jahren wurde es von den heute 193 Mitgliedsstaaten der UNESCO – der für Bildung, Wissenschaft und Kultur zuständigen Organisation der Vereinten Nationen – unterzeichnet. Vor 30 Jahren hat sich Österreich dem Übereinkommen angeschlossen und seitdem die Liste der Welterbestätten um zwölf exklusive Gebiete bereichert, deren Zerstörung oder Verfall dem Grundgedanken nach ein unwiederbringlicher Verlust für die Menschheit wären. Die Reise durch Österreich führt vom römischen und kaiserlichen Wien über Seen, den Dachstein, Hallstatt, zur Semmeringbahn, zu Schlössern und Klöstern in Salzburg und Graz, zu Buchenurwäldern, in die Wachau und entlang der Donau bis zum Neusiedler See; stetig begleitet von Fauna und Flora – von Salzburgs erstaunlicher Schwarzer Mörtelbiene bis zu den raren Wildkatzen der Wachau. Die Kamera blickt überdies Menschen über die Schulter, die sich der heiklen Welterbestätten angenommen haben oder dort ihren Alltag verbringen, sei es als Restaurateure, als Berufsfischer, als Wissenschafter, Nationalpark-Ranger oder Weinhauer.

Regisseur und Produzent Georg Riha: „In all meinem bisherigen Schaffen als Dokumentarfilmer stand die Ambivalenz des Menschen zur Natur im Mittelpunkt, das fragile Gleichgewicht, welches der Mensch zunehmend beschädigt. Gleichzeitig ist es mein Appell für mehr Achtsamkeit im Umgang mit unserer Umgebung: Innehalten und sich bewusst machen, dass unser heutiges Handeln nachfolgende Generationen zu spüren bekommen. Die Schönheit und Vielfalt, die Einzigartigkeit, aber auch Verletzlichkeit der kulturellen Schätze dieses Landes zu erhalten, wurde uns von vorangegangenen Generationen aufgetragen, und mir ist es ein großes Anliegen, diese Verantwortung und notwendige Rücksichtnahme den Menschen vor Augen zu führen. Die in Österreich zwölf vorhandenen Kultur- und Naturwelterbestätten, die vielfältigen historischen (Kultur-)Leistungen des Menschen, die Landschaftsprägungen stehen dafür Pate. Das Mittel der Wahl dafür war und ist das Beobachten aus der Luft. Das Entdecken von bildlichen Metamorphosen aus neuartigen Perspektiven soll einen differenzierten Blick auf die Natur und den Menschen schaffen, in eine andere Dimension führen, aber auch größere Zusammenhänge aufzeigen.“

Dr. Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission: „Vor 50 Jahren wurde die UNESCO-Welterbekonvention verabschiedet, vor 30 Jahren trat Österreich diesem bedeutenden Übereinkommen bei. Anlässlich dieses doppelten Jubiläums könnte Georg Riha dem österreichischen Welterbe kein würdigeres Geschenk machen, als die einzigartigen Kultur- und Naturstätten in diesem Land, die unter dem besonderen Schutz der UNESCO stehen, von ihren besten Seiten zu zeigen. Schutz und Bewahrung unserer außergewöhnlichen, universell wertvollen Welterbestätten setzt ein breites Bewusstsein für die Besonderheiten und die Schutzbedürftigkeit dieser Orte, Landschaften und Denkmäler voraus. Nur so kann es uns – als Republik, aber auch als Weltgemeinschaft – gelingen, unser gemeinsames Erbe für kommende Generationen zu bewahren. Georg Riha schafft es wie kein anderer, die Schönheit und Sensibilität des Welterbes in Bilder zu verwandeln und dieses Bewusstsein in uns zu wecken – ganz im Sinne der Welterbekonvention.“

Der Schlossberg und die Trauben 

Die Altstadt von Graz, der Schlossberg, die Burg und der Garten des Bischofs sind ebenfalls Teil des Welterbes; miteingeschlossen Dachse, die Isabella-Trauben, die man für den Uhudler-Wein braucht, kürzlich entdeckte Malereien von Fasanen aus dem Mittelalter und eine außergewöhnliche doppelte Wendeltreppe, die die Grazer Versöhnungsstiege nennen.

Wildkatzen und Urwald

In die Laub- und Mischwälder des Welterbes Wachau ist zuletzt ein seit 50 Jahren in Österreich verschollenes Tier zurückgekehrt: die Wildkatze. Wildkatzen sind Indikatoren für ruhige und intakte Wälder. Zu den Welterbestätten zählen auch die Buchenurwälder im Nationalpark Kalkalpen – das weitläufigste Buchenwaldschutzgebiet der Alpen. In versteckten Winkeln haben sich hier auch Zeugnisse jener Tage erhalten, als das Gebiet vor allem zur Holzgewinnung diente: die Erinnerung an eine Waldeisenbahn, an Blockhäuser und Kapellen.

Der Kopf einer Wildkatze groß im Profil.
ORF/RIHA Film
Wildkatzen sind extrem seltene und scheue Tiere - in der Wachau werden sie wieder nachgewiesen

Eisenbahngeschichte

Ein Welterbe, das wie ein bewusster Gegensatz zur unberührten Natur wirkt, ist der Semmering und seine einmalige Semmeringbahn. Die Geleise bezwingen einen 1.000 Meter hohen Pass. Ein Meilenstein der Eisenbahngeschichte. Die Semmeringbahn ist die erste Eisenbahn, die als „Welterbe“ angesehen wird. Damit sind wohl nicht nur die Schienen und die Viadukte gemeint, sondern das große Freizeit- und Naturensemble namens Semmering in seiner Gesamtheit.

Baden und genießen

Baden, mitsamt seinen Bädern und Parkanlagen, zählt seit mehr als 200 Jahren zu den bedeutendsten Kurorten Europas. Gemeinsam mit zehn anderen europäischen Kurorten wurden die Stadt und ihr erholsames Ambiente erst kürzlich in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Vogelperspektive von Baden, im Zentrum das Strandbad Baden mit seiner Art déco-Fassade und der großen Sandfläche.
ORF/RIHA Film
Das Thermalstrandbad in Baden

Festspiele und Mörtelbiene

Das Zentrum von Salzburg bietet ein unvergleichliches Stadtbild, ein vortreffliches Arrangement zwischen Baukunst, Kultur und umgebender Natur. An den Wehrmauern, die gerade sorgsam saniert werden, lebt die extrem seltene, bis zu zwei Zentimeter große Schwarze Mörtelbiene, die von der Stadt und ihrem wissenschaftlichen Gesandten Johann Neumayer aufmerksam beobachtet und geschützt wird. Das Franziskanerkloster, die Festspiele, der Mirabellgarten – die Stadt ist trotz ihrer mächtigen Geschichte kein Museum, sondern geschäftig und lebendig wie eh und je.

Im Vorgergrund die Festung, hinter ihr ist die Stadt zu erahnen. Am Horizont sind die Berge sichtbar.
ORF/RIHA Film
Die Festung Hohensalzburg ist ein echter Blickfang über der Stadt

Sommerresidenz und Zeitkapsel

Nahe der Innenstadt, noch im Bereich des Welterbes, wird Wien vom Oberen Belvedere überragt, ein Schloss, das zu den Höhepunkten barocker Architektur zählt: die ehemalige Sommerresidenz des in Österreich als Prinz Eugen von Savoyen bekannten Feldherren. Am nördlichen Ende der Schlossanlage, etwa 500 Meter unterhalb des Belvederes, liegt ein kaum bekanntes Juwel, eine Zeitkapsel – das 300 Jahre alte Kloster der Salesianerinnen.

Das Schloss der Kerzen und der Hufeisennasen

Und da wäre noch das fantastische Schloss Eggenberg. In seinen Dachstühlen lebt die letzte österreichische Kolonie einer seltenen Fledermaus – der „Großen Hufeisennase“. In Schloss Eggenberg kann man wie nirgendwo sonst erleben, was in vergangener Zeit Dunkelheit bedeutet hat, dass Licht nach Sonnenuntergang ehedem eine Kostbarkeit war. Die Säle von Schloss Eggenberg werden wenige Male im Jahr mit hunderten Kerzen exakt so beleuchtet wie vor 250 Jahren. Die Herrlichkeit der erleuchteten Räume galt in der längst verlorenen Welt, in denen unsere Nächte noch wahrhaft dunkel waren, als fürstlicher Luxus. Schloss Eggenberg ist das letzte große Haus der Welt, das eine solche Zeitreise ermöglicht.

„Österreichs Erbe für die Welt – Meisterwerke, Urwälder und Prachtbauten“ entstand als Koproduktion von RIHA Film und ORF in Zusammenarbeit mit BM für Kunst und Kultur, BM für Klimaschutz, Land NÖ, Land OÖ, Salzburg Tourismus, Land Steiermark, Stadt Graz, CineStyria Filmcommission, Nationalpark Kalkalpen, Wildnisgebiet Dürrenstein, Schönbrunn Group, Stadt Baden, VGR und der Österreichischen UNESCO-Kommission.

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