Tatort
Borowski und der gute Mensch
Borowskis unheimlichster Gegenspieler ist zurück: Zum dritten Mal hält Lars Eidinger als der von Drehbuchautor Sascha Arango erdachte Serienkiller Kai Korthals den Kieler „Tatort“ Kommissar in Atem. Denn nachdem dem Frauenmörder die Flucht aus der Sicherheitsverwahrung gelingt, lässt er Klaus Borowskis (Axel Milberg) persönlichen Alptraum noch einmal wahr werden.
Neben Axel Milberg, an dessen Seite erneut Almila Bagriacik ermittelt, und Lars Eidinger sind in weiteren Rollen des Krimis „Borowski und der gute Mensch“ u. a. auch Thomas Kügel, Sabine Timoteo, Victoria Trauttmansdorff und Anja Antonowicz zu sehen. Regie bei diesem Krimi führte Ilker Çatak.
Lars Eidinger: „Der Mensch ist per se eher antiheldisch“
Es ist fast zehn Jahre her, dass Lars Eidinger zum ersten Mal den Serienmörder Kai Korthals gespielt hat. Was es für Eidinger bedeutet, eine solche Figur über einen so langen Zeitraum zu spielen? „Ja, das ist schon verrückt, dass das jetzt schon so lange zurückliegt. Ich erinnere mich noch an das Casting damals mit der von mir sehr geschätzten Suse Marquardt. Ich hatte zwar eine Ahnung, dass Kai Korthals eine spannende Figur sein könnte, aber wer hätte gedacht, dass er der erste Mörder in der ‚Tatort‘-Geschichte sein wird, der zweimal zurückkehren darf. Trotzdem muss ich sagen, dass die Tatsache, dass alle drei Teile von jeweils anderen Regisseurinnen bzw. Regisseuren inszeniert wurden, auch für mich zu einer immer neuen Begegnung mit der Rolle geführt hat. Kai Korthals ist jemand, der in die Kleidung anderer Leute schlüpft, der wenig spricht und unkontrolliert und ohne Filter seine Emotionen auslebt.“
Lars Eidinger weiter über die Rolle: „Generell finde ich es reizvoll, eine Figur ins Rampenlicht zu stellen, die vordergründig etwas Negatives verkörpert, um die Zuschauerinnen und Zuschauer in den Konflikt zu bringen, sich darin wiederzuerkennen. Als Zuschauer ist man immer verführt, mit der zentralen Figur, aus deren Perspektive die Geschichte über weite Teile erzählt wird, mitzufühlen oder sich gar mit ihr zu identifizieren. Im Grunde taugt der Antiheld viel mehr zur Identifikationsfigur, weil der klassische Filmheld zwar eine Sehnsucht in uns auslöst, aber keine Realität atmet. Der Mensch ist per se eher antiheldisch, weil fehlerhaft. Das macht ihn zum Menschen. Alles darüber hinaus ist unmenschlich. Oder wie Bertolt Brecht sagt: ‚Das Schicksal des Menschen ist der Mensch‘.“

Mehr zum Inhalt:
Alarm in Kiel: Bei einem Aufstand in der forensischen Klinik gelingt dem Frauenmörder Kai Korthals (Lars Eidinger) die Flucht aus der Sicherheitsverwahrung. Korthals, der zahlreiche Frauen in ihren Wohnungen tötete, wurde vor sechs Jahren zu Borowskis (Axel Milberg) persönlichem Alptraum, als er dessen Verlobte Frieda Jung entführte. Damals gelang es dem Kommissar, Frieda zu befreien, doch seine Beziehung zerbrach daran.
Kommissarin Mila Sahin (Almila Bagriacik) will Kai Korthals mit allen Mitteln jagen. Doch ist Borowski schon bereit, sich seinem Widersacher erneut zu stellen?
In Kais Zelle finden sich Briefe von Verehrerinnen: Offenbar haben sich zahlreiche Frauen von dem Killer angezogen gefühlt und ihm Versprechungen gemacht. Diese Frauen sind nun in höchster Gefahr. Dann wird am Ufer eines Sees die Leiche einer jungen Frau entdeckt …
Hauptdarsteller:innen
Axel Milberg (Klaus Borowski)
Almila Bagriacik (Mila Sahin)
Regie
Ilker Catak
Schauspieler:innen
Lars Eidinger (Kai Korthals)
Thomas Kügel (Roland Schladitz)
Sabine Timoteo (Teresa)
Victoria Trauttmansdorff (Alma Kovacz)
Anja Antonowicz (Gerichtsmedizinerin Kroll)
Hans-Uwe Bauer (Manfred Schumann)
Dagmar Leesch (Doris Eisner)
Angelika Bartsch (Gefängnisdirektorin)
Buch
Sascha Arango