27 Storeys
27 Stockwerke, 10.000 Menschen – der Wohnpark Alterlaa im Süden Wiens ist eine der größten Wohnanlagen Österreichs und bildet eine Stadt in der Stadt. In ihrem humorvollen Debüt-Dokumentarfilm 27 Storeys kehrt Regisseurin Bianca Gleissinger an den Ort ihrer Kindheit zurück und begegnet dort den verschrobenen wie liebenswürdigen Bewohner:innen der Großanlage – im Schießverein, im Freddy-Quinn-Museum oder am Pool auf dem Dach.

Als das Wohnprojekt in den 1970er Jahren entstand, hatte der 2016 verstorbene Architekt Harry Glück eine bahnbrechende Vision: „Wohnen wie die Reichen – für alle.“ Die bis zu 94 Meter hohen Bauten galten als Prestigeobjekte des sozialen Wohnbaus in der Zweiten Republik. Jede Wohnung verfügt über eine eigene private Freifläche, zudem gibt es Nahversorger, Ärztezentren, Swimmingpools, Freizeiteinrichtungen und Grünflächen – Luxus, der leistbar sein sollte.

Der Plan ging auf. Doch was ist von diesem utopischen Geist geblieben? Mit viel Witz und Charme blickt die Filmemacherin hinter die Betonfassaden, begegnet Menschen und entdeckt Geschichten, die das Versprechen von damals mit der Realität von heute konfrontieren.

Sie besucht einige der rund 30 Vereine der Anlage und kehrt auch in die Wohnung zurück, in der sie aufgewachsen ist. Was sie dabei findet, sind vor allem viele Pensionist:innen, die hier seit Jahrzehnten leben und glücklich sind.

Ihre eigene Kindheit zieht sich als roter Faden durch den Film, erzählt durch persönliche Erinnerungen und Filmaufnahmen, die Vergangenheit und Gegenwart verbinden.

Der Dokumentarfilm beleuchtet das einzigartige soziale Gefüge des Wohnparks, ohne zu werten, sondern durch die Stimmen seiner Bewohner:innen. 27 Storeys ist eine liebevolle Hommage an eine besondere Gemeinschaft – und eine filmische Einladung, über die Zukunft des sozialen Wohnens nachzudenken.
Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen
Regie
Bianca Gleissinger