Stars & Talente by Leona König
Virtuose Musikalität trifft auf ausdrucksvolle Tanzkunst: In dieser Ausgabe der ORF-Nachwuchsreihe „Stars & Talente by Leona König“ gibt es ein freudiges Wiedersehen zwischen der renommierten Violinistin Lisa Batiashvili und der Nachwuchstänzerin Noemi de Carvalho. Beim Finale des Klassikförderpreises „Goldene Note 2023“, bei dem die damals 16-jährige Schülerin in der Kategorie „Ballett und Zeitgenössischer Tanz“ gewann, war die gefeierte Musikerin Teil der Starjury – den eindrucksvollen Siegerauftritt absolvierten sie gemeinsam. Darüber hinaus gab es für Noemi u. a. auch ein ganzes Studiensemester an der Musik- und Kunstprivatuniversität der Stadt Wien.
Für „Stars & Talente“ bringt Moderatorin und Produzentin Leona König, Initiatorin des Klassikförderpreises „Goldene Note“ wie auch des TV-Formats sowie Obfrau des Internationalen Musikvereins zur Förderung hochbegabter Kinder (IMF), die beiden wieder zusammen. Diesmal wird Lisa Batiashvili die Fortschritte der jungen Tänzerin beobachten und sie motivierend bei ihrem Auftritt unterstützen.
Zuvor trifft Leona König die Protagonistinnen gesondert zum Gespräch und begleitet ihren Schützling außerdem auf eine unterhaltsame Shoppingtour.
Batiashvili: „Die Musik hat mir immer sehr geholfen“
Die vielfach preisgekrönte georgisch-stämmige Geigerin Lisa Batiashvili ist auf den großen Konzertbühnen dieser Welt zu Hause und wird von Publikum, Kollegenschaft und Kritik gleichermaßen für ihre Virtuosität geschätzt. Sehr gerne tritt sie in der Bundeshauptstadt auf, denn: „Hier in Wien gibt es nur fantastische Konzertsäle“, schwärmt sie im Interview mit Leona König. „Aber ich spiele jetzt auch wieder sehr gerne bei mir zu Hause in Georgien. Nach vielen Jahren, nachdem ich Georgien verlassen habe, bin ich zurückgekommen – in einer ganz anderen Rolle“, erzählt die Künstlerin, die im Alter von zwölf Jahren gemeinsam mit ihren Eltern der Heimat wegen der schwierigen politischen Situation in der ehemaligen sowjetischen Teilrepublik den Rücken gekehrt hat und nach Deutschland übersiedelt ist. Wenn sie heute in Georgien auftritt, ist dies für sie eine besondere Form der Kommunikation: „Um die Liebe für ein eigenes Land zu zeigen und zurückzugeben.“
Schon mit zwei Jahren begann Lisa Batiashvili, Tochter einer Pianistin und eines Violinisten, Geige und Klavier zu spielen – inspiriert von den vielen häuslichen Proben des väterlichen Streichquartetts und dessen zahlreichen Konzerten trat sie in seine musikalischen Fußstapfen. Nach der Übersiedelung nach Deutschland studierte sie schon mit zwölf Jahren an der Hamburger Musikhochschule und lernte rasch Deutsch. „Die Musik hat mir immer sehr geholfen bei der Integration“, erinnert sie sich.
Die Förderung des künstlerischen Nachwuchses liegt der zweifachen Mutter besonders am Herzen. Daher gründete sie sogar eine eigene Foundation, um hochbegabte musikalische Talente in Georgien zu unterstützten. „Obwohl das ein sehr kleines Land ist, gibt es sehr viele begabte junge Musiker:innen, besonders in der neuen Generation. Ich möchte etwas für sie tun und nicht nur einmal, sondern die Möglichkeit haben, sie zu betreuen, mit ihnen in engem Kontakt zu sein und mit ihnen generell über Musik zu sprechen, über das Musikerleben. Wenn man Menschen hat, die einen beraten und dann auch wirklich zur Seite stehen, kann das nicht schlecht sein“, so Batiashvili.
Five Secrets: Beethoven meets One Republic
Die Geigerin möchte auch Noemi de Carvalho mit ihrer Expertise und positiven Art unterstützen. Die aus Südafrika stammende junge Tänzerin kam, so wie sie selbst, im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland und ist heute in Bad Reichenhall nahe der österreichischen Grenze zu Hause. An ihre alte Heimat Kapstadt denkt sie dennoch gerne zurück, da ihr das Meer, das Surfen, das gute Wetter und ihre Freunde fehlen. Längst hat Noemi, die schon sehr jung mit dem Ballett angefangen, aber später die Liebe zum modernen Ausdruckstanz entdeckt hat, in ihrem neuen Zuhause Fuß gefasst und nimmt Unterricht an der Austria Tanzakademie in St. Johann in Tirol.
„Ich mache noch immer Ballett, aber ich mag Contemporary ein bisschen mehr, weil ich darin besser bin“, verrät die Schülerin, deren Mutter ebenfalls in Südafrika getanzt hat. Musikalisch fühlt sie sich in unterschiedlichen Genres wohl: von Rock und Pop bis zur Klassik. Besonders fasziniert haben sie schon immer die Kultur Japans und der japanische Tanzstil, was auch bei ihrer Contemporary-Performance bei der „Goldenen Note“ im Vorjahr zu Shigeru Umebayashis Stück „Sichelmond“ zum Ausdruck kam.
Für ihren „Stars & Talente“-Auftritt hat Noemi das Arrangement „Beethoven’s Five Secrets“ von The Piano Guys – eine Mischung aus Beethovens 5. Symphonie und „Secrets“ der Popband One Republic – gewählt. Für ihr späteres Leben hat sie ebenso schon klare Vorstellungen: „Ich würde wirklich gerne studieren, um Choreografie zu machen, weil das sehr interessant ist“, sagt sie. Bevor sie allerdings bei „Stars & Talente“ auftritt, geht es noch mit Leona König auf eine nachhaltige Shoppingtour, bei der allerlei Vintage-Mode durchprobiert wird. Obwohl auch Schuhe auf der Einkaufsliste stehen, tanzt Noemi – wie auch schon beim „Goldene Note“-Finale – später wieder barfuß.