
Sleepless in New York - Dem Liebesschmerz auf der Spur
Sleepless in New York
Was tun, wenn die große Liebe ein brüskes Ende nimmt?
Die Liebe selbst mag unsterblich sein. Einzelne Liebesbeziehungen sind es leider selten. Trennt sich ein Paar im Einvernehmen, ist das ja schon schwierig genug. Wird die Partnerschaft jedoch einseitig beendet, hinterlässt das meist zutiefst verwundete Personen. Menschen, die den Drang zum Stalking verspüren, Menschen, die das Rad der Zeit zurückdrehen möchten, Menschen, deren Selbstwertgefühl im Keller landet und die durchaus mit dem Gedanken spielen können, sich selbst oder jemand anderem etwas anzutun. Christian Frei hat sich für dieses Phänomen interessiert - ein Phänomen, das Menschen isoliert und doch allgegenwärtig ist.

Dazu hat er die Anthropologin Helen Fisher vor die Kamera geholt, die den Liebeskummer erforscht. Sie hat untersucht, welche Hirnregionen bei liebesverletzten Menschen aktiv sind und ist dabei zu einem interessanten Schluss gekommen: Sich verlieben, in jemanden verliebt sein und diese Liebe dann wieder rückgängig machen müssen – für all das sind im Hirn ähnliche Bereiche zuständig. Deshalb fällt uns das Loslassen so schwer.

Drei Menschen aus New York stehen im Zentrum des Films, zwei Frauen um die 30 und ein Mann um die 50. Frei hat zu ihnen eine enge, persönliche Beziehung aufgebaut. Er hat sie für das Projekt Tagebücher schreiben lassen, die dem Film als Basis dienten.

Wir alle hatten schon einmal Liebeskummer, mussten von Freunden getröstet werden oder Freunde mit Liebeskummer trösten. Was die drei Personen im Film durchmachen, ist von einer enormen emotionalen Intensität, die den meisten Menschen bestens vertraut ist.

Selbst wenn man diese Erfahrungen nicht schon selbst gemacht hat, braucht es eigentlich nicht viel mehr als eine nächtliche Bar oder ein öffentliches Verkehrsmittel, um mit Menschen in Kontakt zu geraten, die sich just mit jenen Fragen beschäftigen. Insofern bietet der Film weniger Neuland als vielmehr zahlreiche Wiedererkennungsmomente. Genau diese Momente können Betroffenen Mut machen. Denn wenn „Sleepless in New York - Dem Liebesschmerz auf der Spur“ eine Botschaft vermittelt, dann die: Du bist mit deinen Schmerzen nicht allein, und der Ausweg ist – selbst wenn noch unsichtbar – eine Frage der Zeit.
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Interessengemeinschaft Österreichischer Dokumentarfilm