She Chef
Die Regisseurin Melanie Liebheit und der Regisseur Gereon Wetzel zeigen darin den Werdegang der Jungköchin Agnes Karrasch in renommierten Sterne-Restaurants in Wien, Köln, Barcelona, New York und auf den Färöer-Inseln. Nach ihrer Ausbildung in Österreichs Spitzenrestaurant Steirereck gewinnt die damals 25-jährige gemeinsam mit dem österreichischen Jugendnationalteam die Kochweltmeisterschaft in Luxemburg. Kurz danach begibt sich Agnes Karrasch auf ihre Lehr- und Wanderjahre. Sie will von den besten Köchen der Welt lernen und bekommt die Möglichkeit, in die Küchen der Gourmettempel „Vendôme“, „Disfrutar“ und „Koks“ zu blicken.
So unterschiedlich die Persönlichkeiten und Stile der berühmten Köche, die sie hier kennenlernt auch sein mögen, sie haben doch eines gemeinsam: Sie alle sind Männer. Gründe dafür gibt es genug: Stress, körperlich anstrengende Tätigkeiten und familienunfreundliche Arbeitszeiten. Themen, die Anges immer wieder mit ihren Kollegen diskutiert. Sie alle wünschen sich kürzere Arbeitszeiten, mehr Pausen und einen freundlicheren Umgangston. Um den gegenwärtigen Strukturen zu entfliehen, gäbe es nur den Weg in die Selbständigkeit. Andererseits kommt für sie jedoch auch nur die Arbeit in der gehobenen Küche mit erlesenen Produkten und kreativem, nachhaltigem Konzept in Frage.
Der Dokumentarfilm begleitet Agnes Karrasch auf der Suche nach ihrem Platz in der elitären, männlich dominierten Welt der Sterneküche, in der sie Gleichberechtigung, Respekt und Vertrauern einfordert. „She Chef“ gibt ungeschönte Einblicke in die kreative Haute Cuisine und geht Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie zu den Chancen und Hürden angehender Köchinnen nach.
Ganz nebenbei führt der Film an die sinnliche Schönheit dieses Handwerkes heran - und das abseits des üblichen Starkults.
Regie
Melanie Liebheit
Gereon Wetzel