Reindling, Schinken, Osterfeuer - Österliches Brauchtum in Kärnten
In wohl keinem anderen Bundesland Österreichs wird das Osterfest so ausgiebig zelebriert wie in Kärnten – mit einer üppigen Osterjause mit dem traditionellen Reindling, Schinken, Eiern und frischem Kren, geklöppelten Weihtüchern oder diversen Osterspielen für Jung und Alt.
Das Ende der Fastenzeit wird in Kärnten aber nicht nur kulinarisch gefeiert. Ostern ist in Österreichs südlichstem Bundesland ein Fest, das mit unterschiedlichen, teils auch skurrilen Bräuchen begangen wird.Nach der Segnung des Osterfeuers am Samstagmorgen, bringen die Gläubigen dieses mit Hilfe von glühenden Baumschwämmen mit nach Hause. Einst wurde mit dieser geweihten Glut der Küchenherd angezündet und erst dann konnte der Schinken gekocht werden.
Auch die Osterjause, verpackt in prächtigen Weihkörben, erhält den kirchlichen Segen. Die Weihdecken für diese Körbe entstehen nach alter Tradition, werden mit geklöppelter Spitze gesäumt und bestickt. Auch die Eier werden oftmals besonders behandelt, mit Pflanzenfarben gefärbt und mit Abdrücken von Kräutern geschmückt. So ist jedes Osterei ein einzigartiges Abbild des Frühlings.
Im Zentrum der Kärntner Osterjause steht der Reindling - ein Germteigkuchen, der mit viel Zucker, Zimt und wahlweise Rosinen und Nüssen gefüllt und in der sogenannten „Rein“ gebacken wird.
Kulinarisch finden sich in Kärnten noch weitere regionale österliche Spezialitäten, wie die mit Alkohol und Mohnmasse „gefüllte Butter“ oder der „Röhrlsalat“ aus frisch geschnittenen Löwenzahnblättern.
Die Dokumentation von Anita Lackenberger führt auf Ostermärkte, zu traditionellen Kunsthandwerksbetrieben, in Kärntner Küchen und an öffentliche Schauplätze, wo Osterbräuche ausgeübt werden. Dazu zählen, neben den kulinarischen Besonderheiten, Traditionen wie Eierrollen, Kugelstechen oder gemeinschaftliches Singen.
Regie
Anita Lackenberger