Zum 540.Geb. v. Raffael 2023: matinee

Raffael. Ein sterblicher Gott.

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Die ‚matinee’ zelebriert den Geburtstag vom Renaissance-Maler Raffael.

Am 6. April 1520 erschütterte eine Nachricht ganz Rom: Raffaello Santi, das Malergenie war mit nur 37 Jahren gestorben. Es schien, als hätte mit seinem Tod alles Schöne auf Erden vergehen müssen.

Die Hiobsbotschaft war der Beginn des Mythos Raffael, der sich über Jahrhunderte hielt. Dafür sorgte vor allem sein Biograf Giorgio Vasari, der Raffael gar mit einem Gott gleichsetzte.

Raffael gilt als einer der Bauleiter des Petersdomes in Rom
ORF/3b-produktion/Philipp Baben der Erde
Raffael gilt als einer der Bauleiter des Petersdomes in Rom

Tatsächlich bildet Raffael gemeinsam mit Leonardo da Vinci und Michelangelo Buonarroti das Triumvirat der italienischen Renaissance. Doch anders als die beiden anderen wurde Raffael vom Papst mit Aufträgen geradezu überschüttet und auch weltliche Auftraggeber beschäftigten ihn gerne. Es entstanden monumentale Fresken in den Gemächern des Papstes, Altarbilder, Porträts und immer wieder Madonnen.

Fresko in den Gemächern des Papstes, Stanza della Segnatura
ORF/3b-produktion
Die Schule von Athen - Fresko in den Gemächern des Papstes, Stanza della Segnatura

Die Sixtinische Madonna gilt zuweilen als das schönste Antlitz der Kunstgeschichte. Nicht zuletzt durch dieses Bild wurde Raffael zum „größten Maler aller Zeiten“ stilisiert, an dem sich jeder künstlerische Ausdruck, jede Ästhetik zu messen versucht.

Die Sixtinische Madonna in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister
ORF/3b-produktion/Erik Schimschar
Die Sixtinische Madonna in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister

Doch gleichzeitig wird das auf Harmonie und Perfektion bedachte Werk des Meisters heute oft als Inbegriff des Kitsches empfunden – allen voran die pummeligen Engelchen, die ursprünglich zu Füßen der Sixtinischen Madonna und nun auf Kaffeetassen, Keksdosen und anderen Gebrauchsgegenständen „lümmeln“ und kaum noch mit dem Namen Raffael verbunden werden.

Raffaels lümmelnde Engelchen - heute als Kitsch verschrien
ORF/3b-produktion/Erik Schimschar
Raffaels lümmelnde Engelchen - heute als Kitsch verschrien

Wie kann sich ein vollendetes Gemälde dermaßen verselbständigen? Oder hat sich Raffael gerade damit unsterblich gemacht? Und worin besteht dann die Schönheit der Sixtinischen Madonna? Gibt es ein reales Vorbild für diese Frau? Und was unterscheidet Raffael eigentlich von seinen beiden genialen Zeitgenossen Leonardo und Michelangelo?

Leonardo und Michelangelo waren für Raffael Vorbilder
ORF/3b-produktion
Leonardo und Michelangelo waren für Raffael Vorbilder

Beginnend in Dresden, folgt der Film den Spuren des Malers durch Italien und zeigt Künstler und Werk fernab aller Klischees.

Regie
Henrike Sandner

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