Paganinis sagenhafte Saiten

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Die Auftritte des Komponisten und Geigenstars Niccolò Paganini in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts müssen tief beeindruckt haben. Mit seiner dämonischen Egozentrik wurde Paganini berühmt und sehr reich. Noch reicher machte ihn der geheime Inhalt einer Holzkiste, die ihn, gut verborgen, im Inneren seiner privaten Kutsche auf seinen Reisen durch Europa begleitete.

Geigenbauer Matthias Bölli
ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt/Herbert Eisenschenk
Geigenbauer Matthias Bölli

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts galten die „italienischen Saite“' von ihren Schwingungs- und Klangeigenschaften als einzigartig.

Aquila Corde, Darmsaitenerzeugung
ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt/Herbert Eisenschenk
Aquila Corde, Darmsaitenerzeugung

Sie ließen, aufgezogen auf Streichinstrumenten, eine unvergleichliche Klangmagie entstehen, die noch bis vor kurzer Zeit nicht imitiert werden konnte. „Quelli con il suono divino – die mit dem Göttlichen Klang“ nannte man sie deshalb.

Paganini
ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt/Herbert Eisenschenk
Der Vatikan bestimmte welches Land und welche Musiker "Saitenwürdig" waren

Diese Saiten, unter größter Geheimhaltung und unter Kontrolle des Vatikans in abgelegenen Bergdörfern der Abruzzen erzeugt, waren schwierig zu bekommen. Der Vatikan bestimmte über nahezu drei Jahrhunderte welches Land und welche Musiker „Saitenwürdig“ erschienen. Künstler aus protestantischen Ländern standen auf der schwarzen Liste und waren deshalb auf Paganinis Schmuggelware angewiesen.

Saitenmacher in den 1960er Jahren
ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt/Saitenmuseum Salle
Saitenmacher in den 1960er Jahren

Die Dokumentation erzählt die aus bestem Kriminalstoff gewobene Geschichte dieser ‚göttlichen’ Saiten, die sich bis in heutige Tage fortgesetzt hat. Besonders zwei Männer aus Italien stehen dabei im Fokus.

Mimmo Peruffo, Saitenmacher
ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt/Herbert Eisenschenk
Mimmo Peruffo, Saitenmacher

Mimmo Peruffo ist ein Laute spielender Chemiker aus Vicenza, wo er eine Saitenmanufaktur betreibt. Der andere, Claudio Ronco, ist ein venezianischer Cellist und Spezialist für Alte Musik. Den beiden ist es zu verdanken, dass die berühmten, aus Lammdärmen gefertigten, Saiten heute annähernd so hergestellt werden können, wie sie ursprünglich in den Bergdörfern der Abruzzen vor 500 Jahren entstanden.

Saitenmacherdorf Salle
ORF/Felix Breisach Medienwerkstatt/Herbert Eisenschenk
Saitenmacherdorf Salle

Trotzdem bleibt immer noch ein Rest von Geheimnis bestehen, wie zu Zeiten des „Teufelsgeigers“ Niccolò Paganini. 

Regie
Herbert Eisenschenk

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