Oscar Straus - Der Mann ohne Grenzen
Der 1870 in Wien geborene Komponist Oscar Straus galt als der musikalische Erbe von Jacques Offenbach und wurde als neuer „Walzerkönig“ angesehen. Er zählte Persönlichkeiten wie George Gershwin oder Albert Einstein zu seinen Freunden. Oscar Straus überlebte durch geglückte Flucht den Holocaust, aber ein Sohn und dessen Ehefrau wurden in Auschwitz ermordet.
Straus hatte die österreichische, französische und US-amerikanische Staatsbürgerschaft und die Tatsache, dass sich Straus' Karriere nicht auf einen Ort oder ein Land beschränkte, sondern sich transkontinental gestaltete, macht aus einem filmischen Straus-Porträt daher zugleich ein Panorama der europäischen Kulturgeschichte vom Fin de Siècle bis hin zur Nachkriegszeit. Denn Oscar Straus war - der Mann ohne Grenzen.
Die Film-Dokumentation erweckt den großen Komponisten auf außergewöhnliche Weise wieder zum Leben: Ein Radiointerview aus dem Jahr 1953, in dem Straus in launigem Wiener Tonfall aus seinem Leben erzählte, wird in die Gegenwart überführt.
Ermöglicht wird dies durch großartige Schauspielkunst - und ein wenig Computertechnik: Schauspieler Johannes Zeiler schlüpft in die Rolle des Komponisten, während synchron die Originalstimme von Oscar Straus zu hören ist.
Michael Dangl als Conférencier, sowie die SängerInnen Valerie Sajdik, Shlomit Butbul, Josipa Bainac und Jan Petryka und die A Cappella Formation „Zwo3Wir“ interpretieren eigens für den Film produzierte, neu arrangierte Aufnahmen der großen Straus-Hits vom „Walzertraum“ bis zur Filmmusik zu Max Ophüls‘ „Reigen“.
Regie
Thomas Macho