
Orte der Kindheit
Proschat Madani
In der neuesten Ausgabe der Reihe „Orte der Kindheit“ begleitet Kultur-Moderator Peter Schneeberger diesmal die Schauspielerin Proschat Madani an die Schauplätze ihrer frühen Jahre in Wien.

Geboren im Iran kam Madani als Kleinkind gemeinsam mit ihrer Mutter, der Großmutter und ihren drei Geschwistern nach Wien, wo auch ihre ersten aktiven Erinnerungen verortet sind – nämlich im Hotel, in dem sie ihre erste Nacht in Wien verbracht hat.

In den darauffolgenden Jahren sollten der sechste und siebente Bezirk zum Zentrum ihrer Kindheit und Jugend und schließlich zu so etwas wie Heimat werden. Hier wuchs sie auf, ging zur Schule, erlernte die ihr zunächst fremde Sprache, schloss Freundschaften und entdeckte vor allem den Geschmack der süßen Wiener Küche für sich. Doch als Migrantenkind war sie im Wien der 1970er-Jahre auch oft Vorurteilen und Ausländerfeindlichkeit ausgesetzt – auch in der Schule.

Madani, die in Film und Fernsehen oftmals selbstbewusste und toughe Frauenfiguren verkörpert, beschreibt sich selbst als ein schüchternes Kind, das nie das Rampenlicht suchte. Viel lieber mimte sie gemeinsam mit ihrem Bruder im stillen Kämmerlein österreichische Schauspiel-Granden, wie Oskar Werner nach, wenn sie sich im Fernsehen Theateraufzeichnungen anschauten oder Hörspielen lauschten. Denn die Bühne entdeckte sie erst wesentlich später für sich.

Im Gespräch mit Peter Schneeberger reflektiert sie über das Gefühl des Fremdseins und dessen Überwindung und die Herausforderungen, denen sie als Kind gegenüberstand. Und über ihren unerwarteten Weg zur Schauspielerei, der im Wiener Konservatorium begann und zu einer erfolgreichen Karriere führte.
Regie
Ute Gebhardt