Orte der Kindheit
Willi Resetarits
Der Musiker und Menschenrechtsaktivist Willi Resetarits starb letztes Jahr, heuer hätte er seinen 75. Geburtstag gefeiert. Mehr als fünf Jahrzehnte stand Willi Resetarits auf der Bühne. Die österreichische Blues- und Rocklegende galt als Großstadtrocker, Ur-Wiener und Macho. Alles falsch, denn Willi Resetarits stammte vom Land, war ein Burgenlandkroate und in Wahrheit ein sensibler, fast schüchterner Mensch.
Peter Schneeberger findet in dieser Dokumentation gemeinsam mit Willi Resetarits heraus, warum trotzdem alles so kommen musste, wie es kam. Gemeinsam reisen sie ins südburgenländische Stinatz, dem vielleicht eigenwilligsten Dorf Österreichs, wo eine ganz eigene Sprache, ein spezieller kroatischer Dialekt, gesprochen wird.
Zusammen singen sie alte kroatische Lieder, arbeiten im Wald und kosten vom Uhudler, dem umstrittenen Kult-Wein der Gegend. Sie ergründen, weshalb Willi Resetarits als Kind so ängstlich war, warum er keine Noten lesen kann und wieso Schmalzbrot mit Zucker zu seinen liebsten Speisen zählt. Dabei verrät der Sänger, wie seine erste Gage aussah, die er im Alter von drei Jahren erhielt und warum ihn die Bühne trotz aller Ängste so magisch anzog.
Willi Resetarits lebte stets ein Künstlerleben gegen alle Widerstände und schätzte die heilsame Wirkung von Applaus.
Gestaltung
Ute Gebhardt