
Orte der Kindheit
Wolfgang Böck
„Orte der Kindheit“ prägen Menschen und formen die Persönlichkeit. Aus den Gerüchen, Gefühlen und Geschichten entsteht das, was wir später Heimat nennen. Mit Geschichten, Bildern und Gesprächen wird auf sehr persönliche Weise von der Kindheit der Künstler erzählt. Diesmal begleitet er den Schauspieler und Intendanten der Schloss-Spiele Kobersdorf Wolfgang Böck an die Orte seiner Kindheit.

Aufgewachsen ist Wolfgang Böck, der am 14. Jänner seinen 70. Geburtstag feiert, am Stadtrand von Linz. Es war eine behütete und durchaus schöne Kindheit, wie er selbst sagt, geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung der 1950er und -60er Jahre. Der Vater Industriekaufmann bei der Voest, die Mutter zuhause bei ihm und seiner jüngeren Schwester - ein liberales, wie auch durchaus verständnisvolles Elternhaus. Sonntags ging es zum Wandern oder Schifahren in die umliegenden Berge und Wälder, seine Freizeit verbrachte er beim Rudern auf der Donau oder er übte sich im „Wettlesen“ gegen die Mädchen im Hof.

Seine ersten schauspielerischen Erfahrungen sammelte Wolfgang Böck in der Knaben-Volksschule, wo er in einer Schulaufführung – ob seiner blonden Locken - eine Prinzessin mimte, doch sein eigentliches Interesse lag wo anders: Am liebsten wäre er nämlich Rennfahrer geworden, denn schon früh entwickelte der aufgeweckte und teils eigensinnige Bub eine Faszination für Motoren und Motorräder – eine Leidenschaft, der er bis heute frönt. Und so besuchte er auch, nach einigen Schulwechseln, die HTL für Maschinenbau und machte Praktika bei der Voest. Doch Erfüllung fand er darin nicht.

Dass Wolfgang Böck schließlich die Schauspielerei für sich entdeckt hat, ist, wie er selbst behauptet, eine glückliche Fügung: Eine Aufführung von „Change“ von Wolfgang Bauer im Linzer Landestheater in den frühen 70er Jahren traf seinen Nerv und er dachte: Warum nicht? Die Eltern waren einverstanden und unterstützen sein Vorhaben.

Und so führte ihn sein Weg an die Grazer Schauspielschule, wo er die Aufnahmeprüfung mit einer Improvisation zum ihm eigentlich sonst verpönten Thema Fußball mit Bravour bestand.
Regie
Ute Gebhardt