Österreich-Bild aus dem Landesstudio Burgenland

ROMA: Der Kampf um Anerkennung

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In der ORF-Dokumentation „ROMA: Der Kampf um Anerkennung“ zeichnet Gestalterin Katharina Graf-Janoska am Sonntag, dem 27. August 2023, um 18.25 Uhr in ORF 2, den Weg der Roma zur Anerkennung als Volksgruppe nach.

Am 16. Dezember 1993 werden die Roma offiziell als Volksgruppe anerkannt. Die Bestrebungen, die zur Anerkennung als sechste Volksgruppe in Österreich führen, beginnen allerdings schon einige Jahre zuvor sowohl im Burgenland als auch in Wien. Junge Roma und Romnja, die Söhne und Töchter der Holocaustüberlebenden, beginnen sich allmählich gegen die anhaltende Diskriminierung und Ausgrenzung zu wehren: Denn bis Ende der 1980er-Jahre werden Roma-Kinder automatisch in die Sonderschule abgeschoben, jungen Erwachsenen wird der Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert und es wird ein Lokalverbot verhängt.

1989 wird der erste Romaverein gegründet, der „Verein Roma Oberwart“ – Ein erster Schritt in Richtung Anerkennung. Und es ist ein langer und schmerzhafter Weg, der hinter der noch jungen Volksgruppe liegt. Es ist diese tragische und teilweise unfassbare Geschichte, die bis heute nachhallt: Geprägt von Vorurteilen, Diskriminierung, bis hin zur Ermordung von 90 Prozent der in Österreich lebenden Roma und Romnja im Nationalsozialismus.

Die Anerkennung der Roma als Volksgruppe ist ein Wendepunkt, der vieles, aber nicht alles verändert. Zu spüren bekommt dies die noch junge Volksgruppe in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995, als eine Rohrbombe nahe der Roma-Siedlung in Oberwart vier junge Roma tötet. Das Attentat erregt nicht nur nationale, sondern auch internationale Aufmerksamkeit, durch die sich die Volksgruppenarbeit intensiviert. Wenige Monate später konstituiert sich der Volksgruppenbeirat der Roma.

Obwohl sich vieles in den vergangenen Jahren verändert hat, kämpft man noch immer gegen altbekannt Vorurteile, die schon seit Jahrhunderten anhalten. Ein weit verbreitetes Problem ist der noch immer bestehende Antiziganismus. Und was besonders auffällt ist, dass immer wieder von Integration gesprochen wird - und das bei Menschen, die seit Jahrhunderten Europäer und Europäerinnen, Österreicher und Österreicherinnen sind.

Positionspapier für eine Gedenkstätte der Republik Österreich für die während des Nationalsozialismus ermordeten Roma und Romnja, Sinti und Sintizze (Opfer des Porajmos)
ORF
Positionspapier für eine Gedenkstätte der Republik Österreich für die während des Nationalsozialismus ermordeten Roma und Romnja, Sinti und Sintizze (Opfer des Porajmos)

Und nun steht die nächste Generation von jungen Roma und Romnja, Sinti und Sintizze bereit, um den Kampf ihrer Ahnen weiterzuführen und sich für eine Gleichstellung und gesellschaftliche Anerkennung einzusetzen. 

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Mittlerweile gibt es zahlreiche Tagungen und Veranstaltungen zu verschiedenen Themen, die das Empowerment innerhalb der Mehrheitsgesellschaft fördern sollen.

Gestaltung

Katharina Graf-Janoska

Kamera

Michael Ritter

Cutter

Romana Krail