Nach der Flucht - The Remains
ORF/Navigator Film
Unterwegs auf dem Schiff der griechischen Küstenwache
kulturMONTAG 'Viennale Spezial'

Nach der Flucht - The Remains

The Remains

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Die Dokumentation führt auf zwei parallel geführten Erzählebenen nach Lesbos und nach Wien.

Zertrümmerte Teile von Schiffen, Gummifetzen von Schlauchbooten, ein einzelner Schuh: an die Küste von Lesbos angespülte Relikte. Stumm geben sie Zeugnis von Fluchterfahrungen, zerschellten Hoffnungen und menschlichen Tragödien. Zigtausende haben auf ihrer Überfahrt nach Europa im Mittelmeer den Tod gefunden.

Nach der Flucht - The Remains
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Reste von Booten an der Küste von Lesbos

Nathalie Borgers gibt in ihrer preisgekrönten Dokumentation den Namenlosen und ihren Angehörigen Gesichter, stellt nackten Zahlen unmittelbar Betroffene und deren Schicksale gegenüber. Der Film geht in subtiler Weise den sichtbaren und unsichtbaren Spuren nach, die die Fluchtbewegungen bei den Überlebenden, aber auch bei jenen, die sich an die Seite der Flüchtenden stellten, hinterlassen haben. Der ORF zeigt die Doku im Rahmen der langen Nacht der Viennale.

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Überreste von Schlauchbooten und Schwimmwesten an der Küste von Lesbos

Die Regisseurin führt nach Lesbos, jener ägäischen Insel, auf der viele Geflüchtete auf ihrem Weg nach Europa gelandet sind. Sie lässt beeindruckende Menschen zu Wort kommen, die sich in ihrer täglichen Arbeit extremen Notlagen und dem Tod stellen müssen. Und sie lässt angeschwemmte Habseligkeiten und Halden an Schwimmwesten für sich sprechen.

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Stratos erzählt vom Schiffsunglück

Mitarbeitende des Internationalen Roten Kreuzes schult die griechische Küstenwache im Umgang mit Leichen, um eine spätere Identifizierung zu ermöglichen. Geflüchtete recyceln den Plastikmüll. Ein Friedhof entsteht, auf dem statt eines Namens und der Geburts- und Todesdaten nur der Hinweis „Agnostos – Unbekannter“ und ein Datum der Bergung zu lesen sind.

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Gräber von nicht identifizierten Personen auf Lesbos

Eine zweite Erzählebene führt nach Wien, zu dem aus Syrien geflüchteten Farzat Jamil. Er hat Asylstatus erlangt und kann am Wiener Flughafen auch den Vater und drei seiner Schwestern wieder in die Arme nehmen.

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Vater Mohammad Massoom Jamil

Doch hinter dieser emotionalen Wiedervereinigung steht auch der hohe Preis, den Farzats Familie für ein Leben in Europa bezahlt hat: Dreizehn Familienmitglieder sind seit dem Kentern des Bootes auf der kurzen Überfahrt von der Türkei nach Griechenland verschollen.

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Die Brüder Imad und Farzat Jamil besprechen Dokumente

Ein Bruder lebt in Deutschland und darf nicht zu seinen Verwandten nach Wien übersiedeln. Bloß Medikamente gewähren Schlaf und etwas Ruhe. Trost jedoch ist keiner zu finden. Denn zum Schmerz über den Tod der geliebten Menschen kommt das Bewusstsein, sie den Meerestiefen überlassen zu müssen, ohne von ihnen Abschied nehmen, ohne sie je begraben zu können.

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Rotes Kreuz Österreich - Suchdienst

Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen

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